Keine Kompromisse beim Sparplan
VW-Chef: Konzern ist ein „Sanierungsfall“
4. Dezember 2024 – 17:45 UhrLesezeit: 2 Minuten

Das VW-Management hat dem Konzern einen harten Sparkurs verordnet. Volkswagen-Chef Blume präsentiert auf Betriebsversammlung dramatische Zahlen.
VW-Chef Oliver Blume hat bei der Betriebsversammlung in Wolfsburg drastische Worte gewählt, um die Situation des Autobauers zu beschreiben. Wie „Business Insider“ berichtet, bezeichnete er den gesamten Konzern als „Sanierungsfall“. Bisher wurde die Krise vor allem mit der Marke Volkswagen in Verbindung gebracht.
Als Ursache für die ernste Lage nannte der Vorstandsvorsitzende den starken Umsatzrückgang in China. „Die aktuelle Situation ist ernst. Neue Wettbewerber drängen mit beispielloser Wucht auf den Markt. Der Preisdruck ist immens“, erklärte Blume. Rund fünf Milliarden Euro hat der Konzern in den letzten Jahren in China verdient – in diesem Jahr werden nur noch 1,6 Milliarden erwartet.
Aus Nordamerika konnte Blume Positives vermelden: Demnach hat die VW-Marke Scout bereits viele Vorbestellungen für die kommenden Elektroautos. Der Vorstandsvorsitzende erklärte der Belegschaft: „Wir haben im Jahr 2024 zahlreiche neue Top-Produkte auf den Markt gebracht – mit hervorragender Resonanz bei unseren Kunden und den Experten. Wir haben das Design und die Qualität unserer Fahrzeuge deutlich verbessert und Softwareprobleme gelöst.“
Mit seiner prägnanten Wortwahl liefert Blume auch die Begründung für die Sparpläne des Unternehmens. „Eines ist klar: Als Management agieren wir nicht in einer Wunschwelt. Wir treffen Entscheidungen in einem sich schnell verändernden Umfeld.“
Den Sparkompromiss der Arbeitnehmervertreter lehnte Blume unterdessen ab: „Der aktuelle Mitbestimmungsvorschlag ist ein Ansatzpunkt, reicht aber leider bei weitem nicht aus, um die Zukunft von Volkswagen zu verteidigen.“
Zum Volkswagen-Konzern gehören neben VW auch die Marken Audi, Seat und Lamborghini. Die Unternehmensleitung hat dem Konzern einen harten Sparkurs verordnet – Werksschließungen und Entlassungen stehen an.