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Vorlauftemperatur einstellen und Heizkosten sparen | Leben & Wissen

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Die Heizsaison beginnt – und für viele Haushalte wird es teuer. Aber wenn Sie jetzt handeln, können Sie Geld sparen. Denn ein unauffälliges Einschalten der Heizung bringt oft mehr als erwartet: die Vorlauftemperatur.

Viele Heizungen laufen ineffizient

Experten zufolge verschenken viele Deutsche Energie – ohne es zu merken. Der Grund: Ihre Heizungsanlagen sind schlecht eingestellt. „Eine Optimierung der bestehenden Heizung birgt für viele Haushalte sicherlich großes Potenzial, da sich die meisten noch nicht mit ihrer Heizung auseinandergesetzt haben und viele Heizsysteme nicht optimal eingestellt sind“, sagt Norbert Azuma-Dicke von Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) auf Anfrage von myHOMEBOOK (gehört auch Axel Springer).

Hier kann ein professioneller Heizungscheck durch einen Fachbetrieb helfen. Er prüft, ob die Nachtabsenkung richtig funktioniert – und ob die Vorlauftemperatur überhaupt für das Haus geeignet ist.

Wie hoch ist die Vorlauftemperatur?

Es klingt kompliziert, ist aber relativ einfach: Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizungswassers, das in die Heizkörper fließt. Ist sie zu hoch, kostet sie unnötig Energie – ohne dass es dadurch wärmer wird.

Florian Bublies von der Verbraucherzentrale NRW erklärt: „Eine Absenkung der Vorlauftemperaturen für die Heizungsanlage bringt keine nennenswerten Nachteile mit sich. Selbstverständlich sollten die Räume weiterhin ausreichend warm sein. Unnötig hohe Vorlauftemperaturen kommen sehr häufig vor. Dies führt zu hohen Energiekosten ohne Nutzen.“

Mit einem kleinen Dreh Heizkosten sparen

Eine niedrigere Vorlauftemperatur macht einen großen Unterschied, insbesondere wenn die Heizung gleichmäßig ist. Dann muss die Heizung weniger arbeiten – das senkt den Energieverbrauch. Nur wer Räume schnell aufheizen möchte, benötigt kurzfristig hohe Temperaturen. Experten zufolge sind sie für den Normalbetrieb unnötig.

Sparen Sie bis zu 110 Euro pro Jahr

Wie viel Geld sparen Sie wirklich? Experte Bublies rechnet vor: „Eine Reduzierung der Heizungsvorlauftemperatur um 10 Grad kann zwischen fünf und zehn Prozent des Energieverbrauchs einsparen. Das bedeutet, dass in einem Vier-Personen-Haushalt mit 10.000 kWh zwischen 500 und 1000 kWh durch eine Reduzierung der Vorlauftemperatur von 60 auf 50 Grad eingespart werden können.“ Bei einem Erdgaspreis von 11 Cent pro Kilowattstunde ist eine Ersparnis von bis zu 110 Euro pro Jahr möglich.

Und was ist mit Legionellen?

Aber Vorsicht: Wer beim Warmwasser spart, riskiert gesundheitliche Probleme. Bei zu niedrigen Temperaturen können sich in zentralen Warmwassersystemen gefährliche Legionellenbakterien vermehren. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt: Die Temperatur in Warmwasserspeichern sollte 60 °C nicht unterschreiten, an den Trinkwasserentnahmestellen mindestens 55 °C. Allerdings sind Legionellen beim Erhitzen an sich kein Problem.

Auch Experte Bublies gibt Entwarnung: „Ein Legionellenproblem kann nur im Bereich der zentralen Trinkwassererwärmung in Betracht gezogen werden.“ Besonders gravierend ist das Problem in Mehrfamilienhäusern.

Die Lösung: die sogenannte Legionellenschaltung. Der Warmwasserspeicher wird alle drei bis fünf Tage auf mindestens 60 Grad erhitzt. Auch regelmäßiges Spülen der Leitungen und Temperaturkontrollen helfen.

Sparen ohne einzufrieren

Wer seine Heizung überprüfen lässt, senkt die Energiekosten – und schont die Umwelt. Bei Fragen hilft Ihnen auch das zuständige Fachunternehmen weiter.

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