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Vor Treffen mit Selenskyj: Trump wird nach Putin-Anruf vorsichtiger gegenüber Tomahawks

Vor dem Treffen mit Selenskyj


Trump wird nach Putins Anruf vorsichtiger gegenüber Tomahawks

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Der ukrainische Präsident Selenskyj will bei seinem Besuch in Washington vor allem eines erreichen: dass die USA die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern mit großer Reichweite ermöglichen. Nach dem überraschenden Telefonat zwischen Trump und Putin scheinen die Chancen zu schwinden.

Nach der Ankündigung eines weiteren Treffens mit Kremlchef Wladimir Putin dämpft US-Präsident Donald Trump die Erwartungen der Ukraine an eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern mit großer Reichweite. Die USA könnten ihre eigenen Vorräte nicht „abschöpfen“, sagte der US-Präsident. In seinem Telefonat mit Putin besprach er auch die Möglichkeit, Tomahawks an die Ukraine zu liefern. Putin „mochte“ die Idee nicht.

Trump wird heute den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen im Weißen Haus empfangen. Für die ukrainische Regierung hat nach eigenen Angaben die mögliche Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern höchste Priorität. Trump sagte am vergangenen Wochenende, er könne dem russischen Staatschef Wladimir Putin mit der Lieferung von Tomahawks nach Kiew drohen, wenn Russland seine Angriffe auf die Ukraine nicht einstelle. Selenskyj will nun die Genehmigung Washingtons für den Verkauf der Marschflugkörper an sein Land einholen. Der Deal könnte von NATO-Partnern finanziert werden.

Auch Aussagen von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth auf einem NATO-Treffen in Brüssel deuteten darauf hin, dass ein solcher Handel eine Option für die USA sei. Sollte es nicht bald Frieden geben, würden die USA gemeinsam mit ihren Verbündeten die notwendigen Schritte unternehmen, um den Krieg für Russland richtig teuer zu machen, sagte Hegseth. Er forderte die NATO-Partner auf, mehr US-Waffen für die Ukraine zu kaufen. Eine hochrangige ukrainische Delegation ist derzeit in Washington, um Vertreter von US-Waffenherstellern zu treffen – darunter der Rüstungskonzern Raytheon, der den Tomahawk herstellt.

Moskau: „Friedliche Lösung“ würde unwahrscheinlicher

Moskau will verhindern, dass die Ukraine Waffen bekommt. Bereits nach Trumps Äußerungen am Wochenende hatte der Kreml das Weiße Haus eindringlich vor einer solchen Lieferung und der Gefahr einer Gegenreaktion mit Atomwaffen gewarnt. Putin habe in dem Telefonat mit Trump wiederholt, dass die diskutierte Lieferung amerikanischer Tomahawk-Marschflugkörper an die Ukraine die Lage auf dem Schlachtfeld nicht ändern werde, sagte Putins Berater Juri Uschakow. Gleichzeitig würde es den amerikanisch-russischen Beziehungen und den Aussichten auf eine friedliche Lösung „erheblichen“ Schaden zufügen. Tomahawk-Marschflugkörper haben eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern und würden es der Ukraine ermöglichen, tief in russisches Territorium vorzudringen.

Das Verhältnis zwischen Trump und Selenskyj hatte sich nach einem schwierigen Start in den vergangenen Monaten spürbar verbessert. Der ukrainische Präsident wird jedoch nicht an den Gesprächen mit Russland beteiligt sein. Ein Termin für Trumps Treffen mit Putin in Budapest steht noch nicht fest. Der US-Präsident sagt, er gehe davon aus, dass es in den nächsten zwei Wochen stattfinden werde. Zunächst werde Außenminister Marco Rubio Gespräche mit russischen Vertretern führen, sagte Trump gegenüber Reportern im Weißen Haus.

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