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Von fossiler Energie profitieren: Das sind die größten Ölkonzerne der Welt

Trotz gegenteiliger Entscheidungen


Datenbank zeigt steigende Gas- und Ölproduktion

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Der Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl war das erklärte Ziel der Weltklimakonferenz in Dubai. Daten einer Umweltschutzorganisation machen nun deutlich: Die großen Öl- und Gaskonzerne haben mittlerweile ganz andere Pläne. Die Fossil-Unternehmen expandieren – auch in Deutschland.

Trotz des sich verschärfenden Klimawandels expandieren Öl- und Gasunternehmen weiter. Das zeigen Daten der Umweltschutzorganisation Urgewald. Einer aktualisierten Datenbank der Organisation zufolge enthält sie detaillierte Informationen zu mehr als 1.800 Unternehmen aus der ganzen Welt, die Öl und Gas fördern oder neue Infrastruktur für fossile Brennstoffe entwickeln.

Vor zwei Jahren einigte sich die Weltgemeinschaft auf der Weltklimakonferenz in Dubai auf den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Den Angaben von Urgewald zufolge ähneln die Investitionen in die fossile Infrastruktur heute jedoch denen zum Zeitpunkt des Abkommens in Dubai.

Die Förderung von Erdöl und Erdgas gestaltete sich bislang vergleichsweise einfach: Konzerne investierten in Bohrinseln, die das flüssige Gold an die Erdoberfläche pumpten. Viele dieser sogenannten konventionellen Lagerstätten sind inzwischen erschöpft. In den USA setzen Ölmultis seit langem zunehmend auf die Rohstoffgewinnung mittels Fracking oder die Gewinnung ölhaltiger Ölsande. Darüber hinaus bauen große Konzerne die Ölförderung zunehmend in schwerer zugänglichen Regionen wie der Arktis oder der Tiefsee aus.

Das Geschäft mit fossilen Brennstoffen geht ungebremst weiter: Nach Angaben der Urgewald-Datenbank planen US-Unternehmen derzeit rund 125 Gigawatt (GW) neue Gaskraftwerkskapazitäten. Chinesische Unternehmen folgen mit 82 GW, vietnamesische Unternehmen folgen mit größerem Abstand mit 45 GW. Auch beim geplanten Bau von Flüssigerdgas-Exportterminals liegen die USA vorne: mit rund 388 Millionen Tonnen pro Jahr. Russland folgt mit 103 Millionen Tonnen pro Jahr, vor Mexiko und Katar mit 67 bzw. 64 Millionen Tonnen pro Jahr.

Unterdessen planen europäische Unternehmen, ihre Importkapazität für Flüssigerdgas zu verdoppeln. Allein Deutschland ist für ein Viertel dieser Expansion verantwortlich. Mit den permanenten Terminals in Stade, Brunsbüttel und Wilhelmshaven baut Deutschland langfristig zusätzliche Importkapazitäten für 29 Millionen Tonnen LNG pro Jahr auf. Laut Urgewald beziehen sich die Daten auf Unternehmenspläne. Die Angaben der Regierung können abweichen, wenn es beispielsweise noch keine Projektsponsoren gibt.

Vor zehn Jahren beschloss die Weltklimakonferenz in Paris, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Derzeit liegt die Temperatur bei etwa 1,4 Grad. Durch die fortschreitende globale Erwärmung werden Ereignisse wie Stürme, Dürren und Überschwemmungen wahrscheinlicher.

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