Die Frau, die im nordhessischen Schwalmstadt von Polizisten tödlich verletzt wurde, trug keine scharfe Waffe bei sich. Das gaben die Staatsanwaltschaft Marburg und das Hessische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag gemeinsam bekannt.
„Nach den bisherigen Ermittlungen handelt es sich bei der von der Frau geführten Waffe nicht um eine ‚scharfe‘ Waffe, sie sieht einer solchen aber sehr ähnlich“, erklärten die Ermittler. Ob der 20-Jährige tatsächlich geschossen hat und um welche Art von Waffe es sich handelte, untersuchen derzeit Experten des LKA in Wiesbaden.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte, dass die Frau keine Waffe mit Munition benutzt habe, wie sie die Polizei mit sich führe. Es könnte sich um eine Schreckschusspistole oder eine Airsoft-Pistole handeln. Auch ob die Frau auf die Beamten geschossen hat, lässt sich derzeit nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. „Es ist klar, dass sie eine Waffe gezogen und auf die Beamten gerichtet hat“, sagte der Sprecher.
20-Jähriger starb im Krankenwagen
Am Donnerstag gaben die Ermittler zunächst bekannt, dass der deutsche Staatsbürger nach bisherigen Erkenntnissen eine Schusswaffe gezogen und auf die Polizisten geschossen habe. Anschließend setzten sie ihre Schusswaffe ein und verletzten die Frau. Trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen verstarb sie im Rettungswagen. Die Polizisten blieben unverletzt.
Hinweise auf einen politischen, terroristischen oder ähnlichen Hintergrund liegen nicht vor. Zu den Motiven und den Hintergründen könnten derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden, hieß es am Freitag. Gegen die vier Polizisten wurde, wie in solchen Fällen üblich, ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. (dpa)