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Vom Millionär zum Bürgergeld: Torwartlegende Eike Immel lebt von 563 Euro

Vom Millionär zum Bürgergeld


Torwartlegende Eike Immel lebt von 563 Euro

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Einst war er ein gefeierter Nationaltorwart, nun erlebt Eike Immel seinen beispiellosen Niedergang. Nach einem Millionenverdienst lebt der Ex-Sportler mittlerweile von 563 Euro im Monat und kämpft um einen Neuanfang – doch zunächst erwartet ihn eine mehrjährige Haftstrafe.

Es sind Bilder, die schockieren. Eike Immel, einst gefeierter Nationaltorwart und Millionär, eröffnet am Dienstagabend in der RTLZWEI-Sozialdokumentation „Armes Deutschland – Stempel oder Schufterei?“ (auch auf RTL+ zu sehen) die Tür zu seiner aktuellen Realität. „Früher habe ich Millionen verdient – ​​und heute lebe ich von 563 Euro“, gesteht der ehemalige Deutsche Meister vor der Kamera. Was folgt, ist ein schonungsloser Blick auf einen beispiellosen Absturz.

Der ehemalige Spieler der beiden Topklubs Stuttgart und Dortmund, der während seiner aktiven Zeit bei Manchester City ab 1995 fast zwei Millionen Mark pro Jahr verdiente, lebt heute in einer heruntergekommenen Wohnung in seiner hessischen Heimatstadt Stadtallendorf bei Marburg. Die Zimmer sind dreckig, überall stapeln sich Sachen. „Ich habe nie etwas geputzt“, erklärt der 63-Jährige mit einer Mischung aus Resignation und Selbstironie den desolaten Zustand seines Zuhauses.

Von 1980 bis 1988 war Immel erfolgreicher Torwart der deutschen Nationalmannschaft und war bei den Europameisterschaften 1980 und 1988 sowie den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 im Einsatz. Mit 18 Jahren verdiente er bereits 300.000 Mark im Jahr, später stieg es auf Millionen. „Man war gefragt, man bekam den besten Tisch im Restaurant, satte Rabatte beim Autohaus, alles hatte Vorteile“, erinnert sich der Ex-Sportler an das Leben, das er einst als „Paradies“ bezeichnete.

Aber Immel konnte offensichtlich nicht mit dem ganzen Geld umgehen. „Wir haben nie an irgendetwas gespart“, gibt er offen zu. Insgesamt verschwendete er mindestens zehn Millionen Euro. Eine kostspielige Scheidung, bei der er seine Kinder gut versorgen wollte, und „unglückliche Immobilieninvestitionen“ besiegelten seinen finanziellen Ruin. Später kam auch der Drogenkonsum, berichtet Immel offen. Im Jahr 2008 folgte die Privatinsolvenz.

Kämpfe für einen Neuanfang

Heute arbeitet Immel ehrenamtlich als Torwarttrainer für Kinder und Jugendliche in seiner Heimatstadt – dort, wo einst seine große Karriere begann. Im Frühjahr 2025 nahm er an der Sat.1-Sendung „Promis unter Palmen“ teil und 2008 zog er ins RTL-Dschungelcamp. Die Wohnung, in der er wohnt, gehört einem Bekannten, ebenso wie das Mobiliar. „Der Staat unterstützt Menschen, die Hilfe brauchen. Das ist sensationell, muss ich sagen“, sagt Immel, dankbar für das Geld, das dem Bürger zum Überleben übrig bleibt. Er würde niemals Hilfe von seinen Kindern annehmen, zu denen er noch guten Kontakt hatte.

Dennoch zeigt sich der ehemalige Bundesliga-Torwart kämpferisch. „Ich möchte aus dem Bürgergeld raus“, betont er in der Sendung. Auch wenn er manchmal kurz vor dem Aufgeben steht, beschränkt er sich, wo er kann. „In kurzer Zeit wird es besser werden“, ist er sich sicher. Eine seiner Ideen ist die Gründung einer Torwartschule.

Erst im August 2025 wurde Eike Immel am Landgericht Marburg wegen Betrugs in 107 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Er hat sich wiederholt Geld von verschiedenen Bekannten geliehen und es nie zurückgezahlt. Insgesamt handelte es sich um eine Summe von 34.000 Euro. Unter den Verletzten war auch der Lebensgefährte des verstorbenen Weltmeisters Andreas Brehme. Immels Anwalt kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

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