Der verhüllte Reichstag in Berlin, die Floating Piers in Italien und der verhüllte Arc de Triomphe in Paris: Die Kunsthalle widmet ihre Ausstellung den Werken des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude Lüneburg ihre Herbstausstellung. „Ihre Installationen waren immer temporär, aber von immenser Bedeutung“, sagte künstlerische Leiterin Judith Fietz. Die beiden seien nicht nur ein Künstlerpaar gewesen, sondern auch ein Team, das die Grenzen der Kunst neu definiert habe. Zu sehen ist die Schau von diesem Montag an – bis zum 8. Dezember.
Unter dem Titel „Christo und Jeanne-Claude: Verhüllt“ werden eine Auswahl von Skizzen, Collagen und großformatigen Fotografien gezeigt. Die Fotografien von Wolfgang Volz sind Leihgaben der Düsseldorfer Galerie Breckner. Er hat das Paar 40 Jahre lang begleitet und ihre Projekte dokumentiert. Neben den bekanntesten Werken sind auch frühe Fotografien und Skizzen zu sehen.
Monumentalität und Vergänglichkeit
Seit Anfang der 1960er Jahre setzen der gebürtige Bulgare Christo (1935–2020) und die gebürtige Marokkanerin Jeanne-Claude (1935–2009) ihre Utopien in die Tat um. Zwei Komponenten bestimmen ihre Visionen: Monumentalität und Vergänglichkeit. „Ich suche die eigentümliche Schönheit des Vergänglichen“, sagte Christo einmal.
Ihre Arbeiten zielten darauf ab, die Aufmerksamkeit auf das Verborgene zu lenken und den Betrachter dazu zu bringen, Alltagsgegenstände und Landschaften neu zu interpretieren und durch den temporären Charakter ihrer Exponate ein Gefühl der Vergänglichkeit zu erzeugen.
24 Jahre Planung für Reichstagsverpackung
Ein weiteres wesentliches Element ihrer Arbeit war die umfangreiche Vorbereitungs- und Planungsphase. Jedes ihrer Projekte erforderte jahrelange Planung, Genehmigungsverfahren und eine Finanzierung, die sie durch den Verkauf ihrer Skizzen, Collagen und Modelle sicherten.
Allein für die Planung des verhüllten Reichstags 1995 in Berlin Sie brauchten 24 Jahre dafür. Da ihre Werke nicht von Dauer waren, liege ihre Schönheit in ihrer Vergänglichkeit, sagt Fietz. Eines ihrer Ziele war es, im Alltäglichen etwas Außergewöhnliches zu schaffen.
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