Volkswagen: Einfach ein Werk schließen? Das funktioniert nicht

Bei VW sind Tausende Arbeitsplätze gefährdet. Aber Standortschließungen und die Entlassung unzähliger Mitarbeiter – das geht nicht so einfach. Und es wird sowieso teuer.

Dies ist ein experimentelles Werkzeug. Die Ergebnisse können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Nach viermonatigen Verhandlungen und einem 40-Stunden-Diskussionsmarathon konnte VW 1993 durch die vorübergehende Einführung der Vier-Tage-Woche 30.000 Entlassungen erfolgreich verhindern. Mehr als 30 Jahre später stehen der Konzern und die IG Metall erneut vor einem ähnlichen Problem, denn Volkswagen will aus Kostengründen Zehntausende Mitarbeiter entlassen. Die IG Metall wehrt sich gegen Werksschließungen, betriebliche Entlassungen oder Lohnkürzungen. Die Arbeiter sind besorgt und die Gewerkschaft versucht, sie zu beruhigen. Im Mittelpunkt stehen Verhandlungen über einen Sozialplan zur Verhinderung von Massenentlassungen.

Das VW-Werk in Wolfsburg: Sollte Volkswagen tatsächlich Tausende Arbeitsplätze in Deutschland abbauen, wäre ein sehr teurer Sozialplan nötig.
Das VW-Werk in Wolfsburg: Sollte Volkswagen tatsächlich Tausende Arbeitsplätze in Deutschland abbauen, wäre ein sehr teurer Sozialplan nötig.
© Nikita Teryoshin/Agentur Ostkreuz

Am Ende gab es großen Jubel. Nach viermonatigen Verhandlungen, die mit einem 40-stündigen Diskussionsmarathon endeten, war das Ergebnis klar: VW würde nicht wie angekündigt 30.000 Mitarbeiter entlassen. Stattdessen führte der Konzern vorübergehend die Vier-Tage-Woche ein – und erreichte durch diese Vereinbarung mit der IG Metall die erforderliche Kostensenkung. Der damalige Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert nannte es 1993 „ein Wunder“.

Mehr als 30 Jahre später stehen der Konzern und die IG Metall vor einem ähnlichen Problem: Volkswagen will notfalls Zehntausende Mitarbeiter entlassen, wenn die Personalkosten nicht sinken und mehrere Werke geschlossen werden könnten. Milliarden Euro sollen eingespart werden; Die Liste der Kürzungsforderungen ist lang. Und wie damals will die im Autokonzern gut organisierte IG Metall keine Werksschließungen, Entlassungen oder Lohnkürzungen hinnehmen. Aber was ist sonst noch möglich?

https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-10/volkswagen-krise-massenentlassungen-abfindungen-management