Der Betriebsrat Der Autobauer Volkswagen Nutzfahrzeuge will einem Zeitungsbericht zufolge am Standort Hannover größere Einschnitte als bislang geplant verhindern. „Eine solche Forderung würde mich nicht mehr überraschen, dazu ist in letzter Zeit zu viel passiert“, sagte Stavros Christidis, der Betriebsratsvorsitzende der Hannoveraner Zentrale des Herstellers, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). „Ich sage aber auch ganz klar: Da machen wir nicht mit. Stöcken ist unser Werk – wir werden diesen Standort verteidigen.“
Volkswagen Nutzfahrzeuge hatte 2020 mit dem Betriebsrat vereinbart, die Belegschaft in Hannover bis 2029 von 15.000 auf knapp über 10.000 Mitarbeiter zu reduzieren – ohne betriebsbedingte Kündigungen, indem offene Stellen nicht nachbesetzt werden. Rund 3.000 Stellen wurden bereits abgebaut.
Anfang September hatte Volkswagen angekündigt, den Sparkurs bei seiner Kernmarke VW zu verschärfen. Entlassungen und Werksschließungen sind nicht mehr ausgeschlossen. Mehrere Tarifverträge wurden gekündigt, darunter auch die Beschäftigungsgarantie bis 2029.
Christidis sagte der Zeitung: „Damit ein Standort in Deutschland profitabel ist, muss er voll ausgelastet sein.“ Er warnte vor schwierigen Zeiten, sollte die Kapazität des Werks nicht verbessert werden. Der Betriebsrat betonte: „Wenn das Unternehmen erstmals deutsche Standorte infrage stellt, muss das ernst genommen werden. So etwas darf auf keinen Fall passieren.“
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