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Volksabstimmungen in Hamburg: Mehr als ein Drittel der abgegebenen Stimmen

Volksabstimmungen in Hamburg: Mehr als ein Drittel der abgegebenen Stimmen
Blick in eine Wahlkabine der Julius-Leber-Schule in Schnelsen

AUDIO: Volksabstimmungen in Hamburg: So läuft die Abstimmung ab (1 Min)

Stand: 12. Oktober 2025 16:38 Uhr

Klimaneutralität und Grundeinkommen: Rund 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger sind heute aufgerufen, in zwei Volksentscheiden ihre Stimme abzugeben. Am Nachmittag lag die Beteiligung bei 40,6 Prozent.

Bis 16 Uhr haben insgesamt 80.261 Wahlberechtigte vor Ort in einem der Wahllokale ihre Stimme abgegeben Die Hamburger Innenbehörde teilte am Nachmittag mit, dass 185 Wahllokale vergeben seien. Insgesamt haben bereits mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten in den beiden Volksabstimmungen ihre Stimme abgegeben. In den vergangenen Tagen hatten bereits 455.387 Hamburger per Brief abgestimmt. Die Gesamtbeteiligung beträgt nun 40,6 Prozent – ​​bezogen auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten (1.318.425).

Die rund 1,3 Millionen Wahlberechtigten können bis 18 Uhr ihre Stimme abgeben. Die Auszählung erfolgt dann öffentlich.

Klimaneutralität schon 2040?

Bei der sogenannten Zukunftsentscheidung geht es um die Frage, ob Hamburg bis 2040 klimaneutral sein soll – und nicht erst 2045, wie vom Senat geplant. Der Gesetzentwurf der Initiative „Hamburger Zukunftsscheid“ sieht unter anderem verbindliche jährliche Grenzwerte für den Kohlendioxidausstoß und eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs vor.

Dies ist machbar und notwendig, da in Hamburg derzeit zu wenig passiert. „Wir brauchen Engagement“, sagten die Initiatoren. Sie fordern außerdem einen sozialverträglichen Klimaplan. Dementsprechend sollten die Kosten für eine energetische Sanierung von Wohnraum nur in begrenztem Umfang auf die Mieter umgelegt werden.

Video:
Volksabstimmungen in Hamburg: So läuft die Abstimmung ab (1 Min)

Strengere Klimaziele: Gegenwind von den Bürgern

Die „Entscheidung für die Zukunft“ wird von Umwelt- und Sozialverbänden sowie Personen aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Sport, Kultur und Kirche getragen. Gegen den Volksentscheid sprachen sich unter anderem der Branchenverband, die Handwerkskammer und der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen aus. In der Hamburger Bürgerschaft lehnen – mit Ausnahme der Linken – alle Fraktionen den Plan ab. Im Gegensatz zu den Grünen im Parlament unterstützen die Landesgrünen jedoch das Referendum. Für die Partei bedeutet das einen politischen Balanceakt.

Grundeinkommen: Modellversuch geplant

Beim zweiten Bürgerentscheid „Hamburg testet Grundsicherung“ erhalten rund 2.000 repräsentativ ausgewählte Hamburgerinnen und Hamburger über drei Jahre hinweg rund 1.350 Euro monatlich – plus Krankenversicherung. Das Projekt soll wissenschaftlich evaluiert werden. Ziel ist es, Fragen zu untersuchen wie: Wie verändert es Menschen, etwa das Zusammenleben oder die Bildungschancen, wenn man nicht erst dafür sorgen muss, dass grundlegende materielle Bedürfnisse befriedigt werden? Würde der Versuch ab 2027 stattfinden, rechnen die Initiatoren mit Kosten von rund 50 Millionen Euro für die Stadt.

Heute können rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte beim Volksentscheid „Hamburg testet Grundeinkommen“ abstimmen. Es handelt sich um einen dreijährigen Modellversuch.

Die Auszählung der Stimmen wird live übertragen

Die Volksabstimmungen gelten als gewonnen, wenn einerseits mindestens ein Fünftel der rund 1,3 Millionen Wahlberechtigten zustimmen und es andererseits mehr Ja- als Nein-Stimmen gibt. Sollten die Volksabstimmungen erfolgreich sein, muss der Hamburger Senat sie verbindlich umsetzen. Die Auszählung der Stimmen kann auf der Website erfolgen Das Ergebnisportal des Northern Statistics Office kann live verfolgt werden. Die Ergebnisse werden dann dort veröffentlicht.

Heute können rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte darüber abstimmen, ob Hamburg schneller als geplant klimaneutral werden soll. Ein Bündnis ruft zum „Nein“ auf.

Heute können die Hamburgerinnen und Hamburger an zwei Volksentscheiden teilnehmen. Beim einen geht es um Hamburgs Klimaziele, beim anderen um ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Der rot-grüne Senat steht den Initiativen Klimaneutralität und Grundeinkommen kritisch gegenüber. Doch wie sehen das die Hamburger?

Soll Hamburg fünf Jahre früher klimaneutral werden? Unter den Bürgern gab es eine Debatte über die Ziele des Referendums, das am Sonntag stattfinden wird.

Laura Brämswig von der Initiative „Hamburg testet Grundeinkommen“ sagt, es gebe in der Forschung keine Belege dafür, dass Menschen aufgrund des Grundeinkommens aufhören zu arbeiten.

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