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Vodafone verlässt öffentliche Internetbörsen | heise online

genaue Bekanntmachung

Dieser Artikel ist auch auf Englisch verfügbar. Es wurde mit technischer Unterstützung übersetzt und vor der Veröffentlichung redaktionell überprüft.

Der Netzbetreiber Vodafone wird ein kleineres Netz betreiben und sich vollständig vom Public Peering, also der Zusammenschaltung mit anderen Internetanbietern und Backbone-Betreibern an neutralen Standorten, verabschieden. Auch Vodafone zieht sich aus dem führenden deutschen Internet-Austausch DE-CIX zurück. Vodafone stellt zudem bestehende Direktverbindungen zu großen Datenquellen wie YouTube ein. Stattdessen wird das gesamte Peering an einen privaten Anbieter ausgelagert.

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Wie Vodafone mitteilte, handelt es sich dabei um die Inter.link GmbH aus Berlin. Vodafone erwartet von diesem Schritt geringere Latenzen, mehr Ausfallsicherheit und Kosteneinsparungen. Für Peering-Partner, die noch nicht mit Interlink arbeiten, bedeuten die Änderungen zusätzlichen Aufwand. Zudem müssen sie nun Gebühren zahlen, die von der Menge der ausgetauschten Daten abhängen. Dies ist für öffentliches Peering an neutralen Orten ungewöhnlich; Vodafone hat bereits Rechnungen für privates Peering gestellt.

Auch die Deutsche Telekom macht das, angeblich zu deutlich höheren Tarifen. Die Telekom ist zwar noch an einigen neutralen Knotenpunkten vertreten, dort jedoch in begrenztem Umfang tätig. Mehrere Verbraucherschutzorganisationen werfen der Deutschen Telekom vor, eine „Netzbremse“ zu sein und künstlich Engpässe beim Zugang zu ihrem Netz geschaffen zu haben. Im April reichten sie eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) ein.

Im Jahr 2025 soll das deutsche Peering von Vodafone komplett umgestellt werden, weitere Konzernländer sollen im nächsten Jahr folgen. Die deutschen Verbindungsstandorte von Interlink befinden sich in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Düsseldorf, Nürnberg und Stuttgart. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über Netzwerkverbindungen in Österreich, der Schweiz, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn sowie im US-Bundesstaat Virginia.


(ds)

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