Gerald Asamoah
Vize-Weltmeister wird geehrt – dann passiert das Missgeschick
Aktualisiert am 4. November 2025 – 00:00 UhrLesezeit: 2 Minuten
In Ghana geboren, mit Deutschland fast Weltmeister geworden: Ex-Fußballer Gerald Asamoah erhält eine besondere Ehre. Er ist so gerührt, dass er einen Fauxpas begeht.
Der ehemalige Fußballprofi Gerald Asamoah kämpfte sich beim Malocher Verein Schalke 04 in die Herzen der Fans. Er wurde Vizemeister der Nationalmannschaft und trotzte schweren Verletzungen und einer Herzerkrankung, die ihn fast seine Karriere gekostet hätten. Vor allem aber wurde Asamoah zu einem der Aushängeschilder der Integration in Deutschland, nicht nur im Fußball, sondern in der Gesellschaft.
Nun wurde dem ehemaligen Stürmer das Bundesverdienstkreuz verliehen – in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Asamoah wurde in Ghana geboren und kam im Alter von zwölf Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Er sei ein besonderer „Brückenbauer zwischen Ghana und Deutschland“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Preisverleihung. Der 47-jährige ehemalige Fußballer und Funktionär begleitet Steinmeier derzeit als Special Guest auf seiner Afrikareise.
Er wurde nicht nur für seinen Beitrag zur deutsch-ghanaischen Freundschaft geehrt, sondern auch für seine 2007 gegründete „Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder“. Ein besonderer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt in Ghana. „Die Stiftung bringt regelmäßig deutsches medizinisches Personal nach Ghana“, sagte Steinmeier in seiner Laudatio. Die Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger führten Operationen durch und retteten Kindern das Leben.
Steinmeier wies außerdem darauf hin, dass Asamoah auch Botschafter des Projekts „Schule ohne Rassismus“ sei. „Das ist etwas, das man jetzt Tag und Nacht tragen kann“, sagte er nach der Medaillenvergabe scherzhaft zu Asamoah – der dann tief Luft holte. Asamoah hat selbst einen Herzfehler. Ärzte hatten ihm bereits geraten, mit dem Profisport aufzuhören, doch Asamoah fand in den USA einen Kardiologen, der ihm half, weiter zu spielen. Er spielte unter anderem für Hannover 96 und den FC Schalke 04. Mit Greuther Fürth gelang ihm der Aufstieg in die Bundesliga. Nach seiner aktiven Karriere war er mehrere Jahre als Trainer und Funktionär tätig.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich so etwas bekomme. Aber es ist einfach pure Freude“, sagte Asamoah. Er freute sich so sehr über die hohe Auszeichnung, dass er die Urkunde kurz nach der Übergabe fallen ließ. Ein Missgeschick, das für Heiterkeit sorgte.
Als er nach seinen Gefühlen gefragt wurde, sagte er: „Es ist einfach Stolz, dass sich die Arbeit, die ich mache, lohnt.“ Der gläubige Christ sagte, die Auszeichnung sei ein Ansporn für ihn, weiterzumachen. „Wenn Gott jemanden segnet, muss man versuchen, etwas zurückzugeben.“
			