Prinz Andrew sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert.Bild: AP / Kirsty Wigglesworth
Royals
Die Schlagzeilen über Prinz Andrew reißen nicht ab. Virginia Giuffre schildert in ihren Memoiren ausführlich mehrere Treffen, die den 65-Jährigen schwer belasten.
21. Oktober 2025, 10:32 Uhr21. Oktober 2025, 10:32 Uhr
Es ist ein Buch, das nicht nur das britische Königshaus schockiert, sondern auch neue Aufmerksamkeit auf einen der größten Missbrauchsskandale der letzten Jahre lenkt. Die Autobiografie von Virginia Giuffre erscheint am 21. Oktober in englischer Sprache – posthum veröffentlicht. Die deutsche Version kommt am 18. November in den Handel.
In „Nobody’s Girl – My Story of Abuse and the Fight for Justice“ beschreibt sie ihre Erfahrungen mit Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell und Prinz Andrew.
Virginia Giuffre über das Treffen mit Prinz Andrew
Giuffre, die im Alter von 16 Jahren von Maxwell angeworben wurde, erhebt in ihrem Buch erneut schwere Vorwürfe gegen den britischen Royal. Sie beschreibt ausführlich, wie sie 2001 auf Wunsch von Maxwell und Epstein nach London gebracht wurde, um Prinz Andrew zu treffen.
In dieser Nacht kam es zu einem sexuellen Kontakt, mit dem es Prinz Andrew angeblich eilig hatte. Laut Giuffre wurde die Begegnung von Maxwell organisiert und von Epstein mit Geld bezahlt, die Rede ist von 15.000 Dollar.
Das mittlerweile berühmte Foto, das Andrew mit seinem Arm um den damals 17-jährigen Giuffre zeigt, soll an diesem Abend entstanden sein. Prinz Andrew bestritt später in einem Interview mit der BBC, Giuffre jemals getroffen zu haben. Er bezeichnete das Bild als Fälschung.
Laut „Bild“ beschreibt Giuffre in ihrer Biografie drei Begegnungen mit dem Royal – neben dem Treffen in London eine weitere in New York und eine auf Epsteins Privatinsel in der Karibik.
Sie lässt keine intimen Details aus. So beschreibt sie Andrews Verhalten, seine Vorlieben und seine Sprache in dieser Nacht. Giuffre berichtet beispielsweise: dass der Prinz ein besonderes Interesse an ihren Füßen gezeigt hatte. Und weiter: „In meiner Erinnerung hat das Ganze weniger als eine halbe Stunde gedauert.“
Konsequenzen für Prinz Andrew
Die Veröffentlichung des Buches erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem das britische Königshaus erneut mit den Folgen der Epstein-Affäre konfrontiert wird. Prinz Andrew hat vor wenigen Tagen seinen königlichen Titel aufgegeben.
Der Bruder des Königs werde den durch die Geburt erworbenen Prinzentitel behalten, den Titel „Herzog von York“, „Herzog von York“ und andere Ehrentitel werde er jedoch nicht mehr führen, hieß es in einer Erklärung.
Der Entscheidung liegen Gespräche mit König Charles und seiner Familie zugrunde. Es wurde der Schluss gezogen, dass „die anhaltenden Vorwürfe gegen ihn von der Arbeit des Königs und der königlichen Familie ablenken“.
Virginia Giuffre wurde weltweit bekannt, nachdem sie Prinz Andrew im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen verklagte. Der Zivilprozess endete 2022 mit einem Vergleich in Millionenhöhe.
Aufgrund der Vorwürfe trat Andrew 2019 von seinen königlichen Pflichten zurück und verlor 2022 alle militärischen Titel und Schirmherrschaften. Giuffre nahm sich im April 2025 das Leben.