Mit der Bundeslandwirtschaft Cem Özdemir Mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Franziskus (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erwägen zwei Mitglieder der Bundesregierung, ihre geplanten Reisen nach Ungarn im Rahmen eines EU-Ministertreffens abzusagen. Özdemir sagte, er prüfe „sehr genau“, ob er zu dem Treffen nach Budapest fahre.
Seine Teilnahme an einem informellen Treffen der EU-Agrarminister Anfang September hänge davon ab, „wie Ungarns künftige Ratspräsidentschaft verläuft“, sagte Özdemir. Damit sei er nicht allein, meinte er: „Merkwürdige Reiseziele“ des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban habe bei den EU-Partnern „Zweifel“ ausgelöst.
Orbán war mit der EU in seiner selbsternannten „Friedensmission“ nicht einverstanden
Anfang des Monats reiste Orbán nach einem Besuch in Kiew unerwartet nach Moskau, um sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen und seine Ideen zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine zu besprechen. Einige Tage zuvor Ungarn übernahm alle sechs Monate den Vorsitz im EU-Rat.
Neben Özdemir Lindner Als Konsequenz kann er womöglich nicht nach Ungarn reisen. Dort soll Mitte September ein informelles Finanzministertreffen stattfinden. Dieses falle „genau in die Haushaltswoche“ in Berlin, in deren Rahmen er auch im Bundestag sprechen werde, sagte der FDP-Chef. Zugleich forderte er die ungarische Regierung auf, ihrer Rolle als „ehrlicher Vermittler unterschiedlicher Interessen“ gerecht zu werden.
Orbán hatte seinen Besuch in Putin nicht mit anderen EU-Ländern abgestimmt. Zwar wies Putin Vorwürfe zurück, er nutze die Ratspräsidentschaft, um sich als EU-Vertreter darzustellen, dennoch betonte er während des Treffens Orbáns aktuelle EU-Rolle – auch wenn diese kein Verhandlungsmandat im Namen der EU beinhaltet, wie zahlreiche EU-Politiker während Orbáns Besuch deutlich machten.
Orbán seinerseits warf den EU-Institutionen in einem Beitrag auf Platform X vor, nicht an einer Beendigung des Krieges zu arbeiten. Im Rahmen dessen, was er selbst eine „Friedensmission“ nannte, traf sich Orbán nach seinen Gesprächen mit Putin mit Chinas Staatschef Xi Jinping und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Borrell will angeblich Außenminister von Entscheidung über Ungarn-Besuch entbinden
Während Özdemir und Lindner nun ihre Überlegungen öffentlich machten, nicht nach Budapest zu reisen, könnten die Außenminister der EU-Staaten offenbar zu einer solchen Entscheidung gezwungen werden. EU-Beamte und Diplomaten bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP einen Bericht des Portals Politicodass Außenminister Josep Borrell für Ende August ein reguläres Außenministertreffen in Brüssel anberaumen könnte – zeitgleich mit einem informellen Treffen in Budapest.
Die Außenminister „müssen nach Brüssel kommen“, sagte einer der Diplomaten. Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gilt als Gegnerin solcher Boykotte: Im November reiste sie, anders als die baltischen Staaten und Polen, zu einem Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) nach Nordmazedonien, an dem auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow teilnahm.
Ein Besuch Baerbocks in Ungarn wurde allerdings bereits abgesagt – von ungarischer Seite. Die Regierung in Budapest versicherte allerdings, die Absage eines Treffens zwischen Baerbock und ihrem ungarischen Amtskollegen Péter Szijjártó habe keinen politischen Hintergrund und sei auf „technische“ Gründe zurückzuführen.
Mit der Bundeslandwirtschaft Cem Özdemir Mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Franziskus (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erwägen zwei Mitglieder der Bundesregierung, ihre geplanten Reisen nach Ungarn im Rahmen eines EU-Ministertreffens abzusagen. Özdemir sagte, er prüfe „sehr genau“, ob er zu dem Treffen nach Budapest fahre.
Seine Teilnahme an einem informellen Treffen der EU-Agrarminister Anfang September hänge davon ab, „wie Ungarns künftige Ratspräsidentschaft verläuft“, sagte Özdemir. Damit sei er nicht allein, meinte er: „Merkwürdige Reiseziele“ des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban habe bei den EU-Partnern „Zweifel“ ausgelöst.