Die Spekulationen um das Material der Österreicher bei der Vierschanzentournee reißen nicht ab: Bei der Qualifikation in Innsbruck tauchten die Gastgeber plötzlich mit Bindungsschutz auf. Cheftrainer Andreas Widhölzl erklärt, warum.
Seitdem die 73. Vierschanzentournee am vergangenen Samstag in Oberstdorf begann, ist das Getuschele im Skispringer-Zirkus deutlich vernehmbar. Das Gros der Nationen fragt sich: Warum sind die Österreicher im Kollektiv so stark? Wie so oft beginnt die Spurensuche beim Thema Material und will auch bei der dritten Tournee-Station in Innsbruck nicht so recht enden.
„Es ist offensichtlich, dass sie etwas haben. Sonst wären sie nicht kollektiv so stark“, sagte etwa Norwegens letzte verbliebene Tournee-Hoffnung Johann Andre Forfang am Silvestertag in Garmisch-Partenkirchen dem Boulevardblatt ‚Dagbladet‘ und erhielt auch vom Sportdirektor seines Teams, Jan-Erik Aalbu, Zuspruch: „Es gibt Möglichkeiten bei Schuhen, Bindungen, Ski und Anzügen.“
Das steckt hinter dem Bindungsschutz der Österreicher
Ski-Austria-Cheftrainer Andreas Widhölzl nimmt die Diskussionen zwar wahr, erachtet sie aber als normal, wie er am Freitag im ‚ORF‘ bekundete: „Es schauen natürlich alle auf uns und spionieren auch etwas herum, weil sie es nicht verstehen können, dass eine Mannschaft so dominant sein kann. Aber wir springen aktuell einfach auf einem sehr hohen Niveau.“
Neues Interesse weckten am Qualifikationstag in Innsbruck die Ski-Bindungen seiner Athleten, die nach ihren Sprüngen abgedeckt und somit nicht sichtbar waren. Auf die Frage, was dahinter stecke, schmunzelte Widhölzl zunächst: „Es schaut erstmal sehr gut aus“, ehe er dann erklärte: „Es ist ein Bindungsschutz, nachdem uns mal eine Bindung kaputt gegangen ist, als ein Ski umgefallen ist. Das ist eine rein kostentechnische Sache, weil diese Bindungen sehr teuer sind und die Athleten nicht so viele Ersatzteile haben.“
„Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit beim nächsten umfallenden Ski nichts kaputt geht. Es ist doch klar, dass man vorsichtiger wird, sobald etwas kaputt geht“, so der 48-Jährige. Mit einem baldigen Ende der Spekulationen um das Material seiner Athleten rechnet der Tiroler aber nicht: „Das ist natürlich auch wieder ein schönes Fressen für alle anderen. Ich gehe davon aus, dass es wieder das ein oder andere Gerede gibt.“
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