Besonders viel in einem Organ
Im Menschen sammeln sich immer mehr Nano und Mikroplastik
04.02.2025, 9:44 Uhr
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Mikroplastik ist überall, auch im menschlichen Gewebe. Ein Forschungsteam sucht nach den winzigen Kunststoffteilen und bestimmt nicht nur einen signifikanten Anstieg des Stresses innerhalb weniger Jahre, sondern auch eine besonders hohe Konzentration im Gehirn.
Winzige Kunststoffteile ansammeln sich im Gewebe des menschlichen Körpers zunehmend an. Ein US-Forschungsteam fand in der Leber und des Gehirns verstorbener Menschen, die 2024 untersucht wurden, signifikant mehr Nano und Mikroplastik als in den Proben ab 2016. Der Stress im Gehirn war besonders bis zu 30-mal höher als in Leber- oder Nierenberichten der Gruppe um Matthew Campen von der University of New Mexico in der Zeitschrift „Nature Medicine“.
Mikroplastik wurde bereits in Lungen, Darm und Plazenta demonstriert. Übliche Mikroskopiemethoden erfassen jedoch normalerweise nur Partikel von fünf Mikrometern. „Daher ist eine kleinere Nanoplastik ungewollt ausgeschlossen“, schreiben die Wissenschaftler. Ein Mikrometer ist ein Millimeter -Tausendstel, ein Millionstel millionenfach Millimeter. Das Campens -Team verwendete jetzt spezielle Infrarot- und Elektronenmikroskopie, um die plastischen Mengen genauer zu bestimmen.
Die Forscher analysierten Gewebeproben aus der Leber, Niere und Gehirn von 24 Verstorbenen von 2024 und verglichen sie mit den Proben von 28 verstorben ab 2016. Das Ergebnis: Bei den Nieren war die durchschnittliche Konzentration von Mikro und Nanoplastik ähnlich hoch. In den Leber- und Gehirnproben im Jahr 2024 wurden jedoch signifikant höhere Werte gezeigt – mit der Leber, die mittlere Konzentration stieg von 141,9 auf 465,3 Mikrogramm pro Gramm, das Gehirn von 3420 auf 4.763 Mikrogramm pro Gramm.
Besonders hoher Stress bei Menschen mit Demenz
Mit einer chemischen Analyse bestimmte das Team auch die Zusammensetzung des Kunststoffs. Sie fanden Polyethylen am häufigsten für Folien und Flaschen. Es machte 40 bis 65 Prozent des Plastiks in Leber und Niere aus, selbst 75 Prozent im Gehirn. Analysen des erhaltenen Gehirngewebes von 1997 bis 2013 zeigten auch, dass die Menge an winzigen Kunststoff in den letzten Jahren signifikant zugenommen hat.
Die Ladung war von 2019 bis 2024 von Menschen mit einer nachgewiesenen Demenz besonders hoch für zwölf andere Gehirnproben: Sie enthielten zwischen 12.000 und 48.000 Mikrogramm Kunststoff pro Gramm. Die Forschungsgruppe betont jedoch, dass ihre Studie keine direkte Beziehung zwischen Ursache und Wirkung zeigt: „Diese Daten sind assoziativ und zeigen nicht die kausale Rolle solcher Partikel in Bezug auf gesundheitliche Beeinträchtigungen.“
Einige Unterschiede in den Hirnproben könnten auch auf geografische Unterschiede zurückgeführt werden, da die Proben aus New Mexico und andererseits an der Ostküste der USA entnommen wurden. Insgesamt sind weitere langfristige Studien mit größeren, vielfältigeren Populationen erforderlich, um Trends bei der Akkumulation von Mikro- und Nanopartikeln sowie deren möglichen gesundheitlichen Auswirkungen zu bestimmen – insbesondere auf das menschliche Gehirn.
Eine Gruppe um Haipeng Huang von der chinesischen Forschungsakademie der Umweltwissenschaften, die in den Forschungsergebnissen in Peking vorgestellt wurden, wonach Mikroplastik im Gehirn von Mäusen verstopft werden kann. Die betroffenen Mäuse bewegten sich weniger, könnten orientierter sein und sind weniger anhaltend, heißt es in der Studie. Die Ergebnisse sind jedoch aufgrund von Unterschieden in der Gehirnstruktur nicht leicht von der Maus auf den Menschen übertragen, so die Autoren der Studie in der Zeitschrift „Science Advances“.