Er ist der 1. FC Nürnberg noch zu schüchtern.
Im Angriff wirkt die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose (46) oft harmlos. Nur 50 Torschüsse gaben die Franken in den ersten fünf Spielen ab – ein Negativwert in der 2. Liga!
Klose auf BILD-Frage: „Erst kommt die Intensität und dann alles andere. Darüber haben wir in den letzten Wochen gesprochen, aber zuletzt immer weniger, weil ich gesehen habe, dass es besser umgesetzt wird. Aber ein wichtiger Punkt ist jetzt der Mut. Mut, wann gehe ich ins Eins-gegen-Eins? Diese Dribblings, diese Flanken.“
Der Vereinscoach erkennt bei seinen Profis auch einen großen Unterschied zwischen Training und Spielen: „Bei vielen Aktionen unter der Woche drehen viele junge Spieler auf, erobern den Ball, kommen in Eins-gegen-Eins-Situationen mutig vorbei oder gehen tief und erobern den Ball. Und im Spiel war das deutlich weniger der Fall.“
Als Grund dafür sieht Klose den gestiegenen Druck im Spiel durch Fans und andere Einflüsse. Der Weltmeister: „Deshalb müssen wir trainieren – und das wird immer besser –, sodass wir den Druck schon im Training haben. Wir machen Fortschritte. Das sieht man auch an den Zahlen.“ Und er weiter: „Ich habe von fünf bis sieben Spielen gesprochen und daran bleibe ich auch. Es ist ein Prozess.“
Wie weit der Verein bereits gekommen ist, wird sich am Samstag (13 Uhr) gegen Hertha BSC zeigen.
VILLADSEN Das verbirgt sich hinter seiner Sitzbank
Er war plötzlich völlig weggetreten.
Der neue Rechtsverteidiger Oliver Villadsen (22/kam für 500.000 Euro aus Nordsjälland) stand in seinen ersten drei FCN-Pflichtspielen in der Startelf. In seinem letzten Spiel gegen den SSV Ulm (2:1) durfte der Däne allerdings keine einzige Minute spielen. Statt Villadsen spielte Achterverteidiger Jens Castrop (21) auf dem rechten Flügel.
Trainer Miroslav Klose (46) begründet seine Entscheidung mit der Umstellung auf eine Dreierkette im Spielaufbau: „Wir haben etwas gespielt, was für ihn neu oder unbekannt war. Dann war es mir zu riskant, ihn reinzubringen. Denn diese Positionen ganz außen waren die Schlüsselspieler, weil wir erkannt haben, dass dort die größten Räume sind.“
Mittelfristig setzt Klose allerdings auf Villadsen: „Er ist noch in der Findungsphase. Aber er hat absolute Topqualität.“