Über die Zukunft von Trainer Paul Simonis beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg ist noch keine Entscheidung gefallen. Nach sieben Niederlagen in acht Spielen deutet vieles darauf hin, dass der Niederländer gefeuert wird. Auch Sportdirektor Sebastian Schindzielorz und Geschäftsführer Peter Christiansen stehen in der Kritik.
Nach der 1:2-Niederlage am Freitagabend beim Nordrivalen Werder Bremen vermied Schindzielorz – anders als in den Wochen zuvor – ein klares Bekenntnis zum schon lange unter Druck stehenden Simonis.
„Ich bitte um Verständnis, dass ich kurz nach dem Spiel noch nichts dazu sagen möchte. Wir gehen jetzt zurück und dann schauen wir, wie es weitergeht“, erklärte der Ex-Profi, dessen Zukunft beim VfL ebenfalls ungewiss ist. „Ich versuche, meine Arbeit so gut wie möglich zu erledigen. Wenn es weitere Informationen gibt, werde ich sie erhalten. Bisher habe ich sie nicht erhalten.“
Am Tag nach der Pleite in Bremen war das Trainingsgelände in Wolfsburg menschenleer. Lediglich die zuletzt verletzten Yannick Gerhardt und Lovro Majer schafften ein paar Runden. Auch aus der Chefetage erschien niemand. Nach NDR-Informationen werden am Samstag keine weiteren Entscheidungen bekannt gegeben.
Christiansen: „Ich würde gerne weitermachen“
Neben Simonis und Schindzielorz steht auch Sportdirektor Peter Christiansen für den Meister von 2009 in der Kritik. Mehr wollte der Däne nach dem Bremen-Spiel nicht sagen, sprach aber vor dem Anpfiff mit dem TV-Sender „Sky“. „Wenn die Leute Peter Christiansen nicht mehr hier haben wollen, wird der Aufsichtsrat kommen und es uns sagen. Das ist für mich in Ordnung. Ich möchte so weitermachen und arbeiten“, erklärte Christiansen. Er weiß, dass er die Verantwortung für die Situation trägt. „Das ist in dieser Rolle natürlich der Fall.“
Wird der Wolfsburger Aufsichtsrat für einen kompletten Neuanfang sorgen?
Der Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Sebastian Rudolph und das einflussreiche Mitglied Diego Benaglio wird nun die Köpfe zusammenstecken und mögliche Personalentscheidungen besprechen. Es scheint nicht ausgeschlossen, dass es nach Jahren der sportlichen Tristesse zu einem großen Knall am Mittellandkanal kommt und das Gremium beschließt, nicht nur Trainer Simonis, sondern auch Christensen und Schindzielorz von ihren Pflichten zu entbinden.
In der Kritik: Geschäftsführer Peter Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz (von links) vom VfL Wolfsburg.
Die folgende Länderspielpause wäre der beste Zeitpunkt für eine solch drastische Maßnahme, da sie dem Aufsichtsrat die Möglichkeit gäbe, Ersatz für die Funktionäre zu finden.
Oder kann Simonis trotz nur zwei Erfolgen in elf Bundesligaspielen überhaupt weitermachen? Der Niederländer hat noch nicht aufgegeben. „Ich glaube, dass wir gemeinsam die Chance haben werden, es besser zu machen“, sagte der 40-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Bremen-Spiel.
