Stand: 10. Dezember 2024 14:09 Uhr
Der VfL Osnabrück hat auf den dramatischen sportlichen Rückgang mit einem Personalabbau reagiert. Der Tabellenletzte der 3. Liga hat am Dienstag nicht nur Sportdirektor Philipp Kaufmann entlassen, sondern auch das gesamte Trainerteam um Trainer Pit Reimers entlassen.
Neben Reimers, der das Amt erst Ende September angetreten hatte, wurden auch die Co-Trainer Tim Danneberg und Heiko Flottmann von ihren Aufgaben entbunden. Damit ist der VfL auf sportlicher Ebene nahezu führungslos. Die Betreuung des Drittligisten hat vorerst Alexander Ukrow, Leiter der Nachwuchsabteilung des Zweitliga-Absteigers, übernommen.
Am Sonntag (16:30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) gastieren die Osnabrücker Rot-Weiss Essen im Stadion an der Bremer Brücke zum Kellerduell – dann möglicherweise mit neuem Trainer. Gespräche mit potenziellen Kandidaten würden bereits geführt, hieß es.
„Wir wollen hier schnellstmöglich einen Vollzug melden, gleichzeitig müssen wir aber alle zu 100 Prozent von dieser Entscheidung überzeugt sein, weshalb wir sie gemeinsam auf breiter Basis treffen“, erklärte Michael Welling, der im Anschluss an die Entscheidung die Entscheidung getroffen hat Mit der Entlassung von Kaufmann besteht nun die Verpflichtung des Schweizers, wieder alleiniger Geschäftsführer zu sein.
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Ausschlaggebend für Entlassungen waren die Punkte
Nach der 0:2-Niederlage am vergangenen Sonntag bei Viktoria Köln, dem achten sieglosen Spiel in Folge, sah die VfL-Führung keine andere Wahl, als einen sportlichen Neuanfang auszurufen. „Menschlich sind solche Entscheidungen immer schmerzhaft und dennoch müssen sie angesichts des sportlichen freien Falls zugunsten des VfL Osnabrück getroffen werden, wenn wir mit der aktuellen Personalkonstellation nicht mehr davon überzeugt sind, dass wir in der Liga bleiben können“, erklärte der Verein Präsident Holger Elixmann forderte im Namen des Beirats des Drittligisten die Entlassung der gesamten sportlichen Leitung. Die Personalentscheidungen hatte das Gremium am Vortag getroffen.
„Wir haben nach 17 Spieltagen nur 11 Punkte gesammelt, das ist in jeder Hinsicht zu wenig und einfach inakzeptabel“, sagte der Vereinsboss. Nun „trage in erster Linie das Team die Verantwortung“, so Elixmann weiter.
VfL will „konsequente personelle Neuausrichtung“
Nach Angaben des VfL sei Kaufmann bereits darüber informiert worden, dass er am Montag die Bremer Brücke verlassen werde. Am Dienstag wurden Trainer Reimers und die Co-Trainer Danneberg und Flottmann (die erst Mitte November zu den „Lila-Weißen“ zurückkehrten) über ihre Ausnahmen informiert. Die beiden Assistenten von Reimers können jedoch weiterhin auf eine weitere Anstellung beim Drittligisten in einer anderen Funktion hoffen, heißt es in der Mitteilung der Osnabrücker.
Sie werden jedoch nicht Teil des neuen Trainerteams sein, wie Elixmann betonte: „Jetzt brauchen wir eine konsequente personelle Neuausrichtung im Lizenzspielerbereich.“
Geschäftsmann ohne Glück bei Personalentscheidungen
Sportdirektor Kaufmann hatte den Posten beim VfL erst im vergangenen März als Nachfolger von Amir Shapourzadeh (mittlerweile beim Ligakonkurrenten FC Hansa Rostock im Amt) übernommen. Der Schweizer war zuvor in seinem Heimatland für den FC Basel tätig. Als Sportdirektor hatte der 30-Jährige in Osnabrück kein Glück. Als Hauptverantwortlicher für den personellen Wiederaufbau nach dem Abstieg gelang es ihm nicht, eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen.
Auch die Verpflichtung des bislang im Profibereich unerfahrenen Trainers Reimers als Nachfolger von Uwe Koschinat erwies sich als Fehlentscheidung. Unter dem ehemaligen Trainer der U21 des Hamburger SV gewann der VfL nur eines von neun Spielen.
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