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Verurteilter Biathlon-Star darf an Olympia teilnehmen

Überraschend kurze Federung

Aktualisiert am 7. November 2025, 6:58 Uhr

Nach dem Geständnis vor Gericht folgen nun die sportrechtlichen Konsequenzen für die französische Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon. Die verhängte Sperre ist überraschend kurz.

Der französische Biathlon-Weltmeister Julia Simon wird im kommenden Februar an den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo teilnehmen dürfen, nachdem er wegen Diebstahls und Kreditkartenbetrugs verurteilt wurde. Wie der Französische Skiverband (FFS) mitteilte, wurde dem 29-Jährigen ein Wettkampf- und Trainingsverbot für sechs Monate auferlegt – fünf davon allerdings auf Bewährung.

Das Verbot gilt für alle von der FFS und dem Biathlon-Weltverband IBU organisierten Veranstaltungen und trat am 7. November in Kraft. Simon wird daher den Start der Weltcup-Saison im schwedischen Östersund am 29. November verpassen. Beim anschließenden Weltcup im österreichischen Hochfilzen wäre der Spitzensportler erneut startberechtigt.

Darüber hinaus erhielt Simon eine Geldstrafe von 30.000 Euro, 15.000 davon wurden zur Bewährung ausgesetzt. Der französische Verband sprach von einer „sehr strengen“ Entscheidung der unabhängigen Disziplinarkommission. Sowohl der Verband als auch Simon haben sieben Tage Zeit, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Strafrechtlich verurteilt

Simon wurde vor zwei Wochen vom Strafgericht in Albertville zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt. Der zehnmaligen Weltmeisterin wurde vorgeworfen, im Dezember 2021 sowie im August und September 2022 mithilfe gestohlener Kreditkartendaten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet (29) und einer Team-Physiotherapeutin online Waren im Wert von rund 2.500 Euro eingekauft zu haben.

Nachdem Simon die Vorwürfe lange zurückgewiesen und auch argumentiert hatte, dass sie selbst Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sei, gab sie vor dem Strafgericht die Vorwürfe des Diebstahls und Betrugs zu.


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Intern kamen die Vorwürfe Ende September 2022 auf. Braisaz-Bouchet erstattete im Frühsommer 2023 Anzeige. Daraufhin wurde Simon vorübergehend vom Mannschaftstraining ausgeschlossen und sogar kurzzeitig in Polizeigewahrsam genommen. (dpa/bearbeitet von phs)

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