Ein Junge wird in den 1950er Jahren entführt und von Fremden aufgezogen. Nach vielen Jahrzehnten gelingt es seiner Familie, ihn aufzuspüren.
Oakland – 1951 verschwand der sechsjährige Luis Armando Albino spurlos. Trotz intensiver Ermittlungen der örtlichen Polizei und des FBI blieb der Fall ungeklärt. Erst 73 Jahre später gelang es seiner Nichte, entscheidende Hinweise auf seinen Verbleib zu finden. Kurz vor dem Tod von Luis‘ Bruder Roger konnten sich die beiden Brüder noch einmal in die Arme schließen.
Vermisste Person nach über 70 Jahren gefunden – Entführung im Alter von sechs Jahren
Der entscheidende Wendepunkt in diesem Fall wird Anfang 2024 eintreten, da die Tägliche Post berichtete. Luis, der am 21. Februar 1951 von einer Frau entführt wurde, die ihn mit Süßigkeiten lockte, ist nach 73 Jahren wieder mit seiner Familie vereint. Der Entführer hatte ihn von Oakland nach New York gebracht, wo er von einem Paar aufgezogen wurde, das ihn wie einen eigenen Sohn behandelte.
Luis wuchs fernab seiner biologischen Familie auf, wurde Feuerwehrmann, diente in der US Navy, wurde zweimal in Vietnam eingesetzt und wurde Vater und Großvater. Seine Nichte, Alida Alequin, war diejenige, die entschlossen war, ihren Onkel zu finden. Sie „spielte eine entscheidende Rolle bei der Suche nach ihrem Onkel“, so die Polizei von Oakland.
Vermisster Mann nach 73 Jahren gefunden: „Hatte das Gefühl, dass er am Leben war“
Luis‘ Familie gab die Hoffnung nie auf, dass er noch am Leben sei. Seine Mutter, die 2005 im Alter von 92 Jahren starb, besuchte regelmäßig die Polizei, um sich über den Stand der Ermittlungen zu informieren. „Sie hatte immer das Gefühl, dass er am Leben war. Das hat sie mit ins Grab genommen“, sagt Alida. Die Mercury-Nachrichten„Die ganze Familie hat an ihn gedacht“, fügt sie hinzu. „Ich wusste immer, dass ich einen Onkel habe. Wir haben viel über ihn gesprochen. Meine Großmutter hatte den Originalartikel in ihrer Brieftasche und sprach immer über ihn. Im Haus der Familie hing immer ein Bild von ihm.“
Im Jahr 2020 macht Alida aus Spaß einen DNA-Test im Internet. Das Ergebnis zeigt eine 22-prozentige Übereinstimmung mit Luis. Dass es sich bei diesem Mann um ihren Onkel handelt, weiß sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Versuche, Luis zu kontaktieren, bleiben damals unbeantwortet. Erst Jahre später gelingt es Alidas Töchtern, den Mann online zu identifizieren und anhand alter Bilder zu bestätigen, dass es sich tatsächlich um ihren Großonkel handelt.
Ermittler schaffen Gewissheit: Entführter Junge nach 73 Jahren gefunden
Mit diesen neuen Informationen wird der Vermisstenfall neu aufgerollt und sowohl das FBI als auch das Justizministerium eingeschaltet. Die Ermittlungen bestätigen, dass es sich bei dem Mann tatsächlich um den vermissten Luis handelt. „Wir fingen erst an zu weinen, als die Ermittler schon weg waren. Ich nahm die Hände meiner Mutter und sagte: ‚Wir haben ihn gefunden.‘ Ich war außer mir vor Freude“, sagt Alida.
Das Wiedersehen mit ihrem lange vermissten Onkel ist sehr emotional. „Danke, dass du mich gefunden hast“, sagt Luis zu seiner Nichte. Er hat auch die Gelegenheit, seinen Bruder Roger wiederzusehen, der bei ihm war, als er entführt wurde. Bei Roger war kurz zuvor Krebs festgestellt worden. „Sie haben sich lange und ganz fest umarmt. Sie haben sich hingesetzt und einfach geredet“, berichtet Alida.
Jahrzehntelang vermisst: Brüder nach 73 Jahren wieder vereint
Im Juli hat Luis die Möglichkeit, seinen Bruder Roger ein letztes Mal zu sehen, bevor er im August stirbt. „Ich glaube, er ist glücklich gestorben. Er war mit sich im Reinen, weil er wusste, dass sein Bruder gefunden wurde. Ich war einfach so glücklich, dass ich das für ihn tun und ihm einen Abschluss und Frieden geben konnte“, sagt Alida. Mit ihrer Geschichte möchte sie anderen Familien Mut machen. „Ich würde sagen: Gebt nicht auf.“
Auch eine Familie aus Österreich gibt die Hoffnung nicht auf. 2023 wird der 62-jährige Familienvater als vermisst gemeldet. Bis heute fehlt von ihm jede Spur. Eine Suchaktion soll nun neue Hinweise liefern. Ein weiterer Vermisstenfall hat ein Happy End. Nach zwölf Tagen wurde ein vermisster junger Mann erneut gefunden. (vk)