Straßburg (Frankreich) – Ein Jahr nach dem Verschwinden der jungen Frau Lina im Elsass, der spektakuläre Kriminalfall Im deutsch-französischen Grenzgebiet deutet alles auf ein Verbrechen hin.
Wie Staatsanwalt Alexandre Chevrier in Straßburg mitteilte, gehen die Ermittler nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen davon aus, dass ein zufällig vorbeikommender Täter Lina in sein Auto mitnahm und sie anschließend fesselte.
Da sich der Tatverdächtige im Sommer das Leben nahm, ohne zu Lina vernommen werden zu können, und alle Fahndungsmaßnahmen bislang erfolglos blieben, ist das Schicksal der Jugendlichen noch nicht abschließend geklärt.
Doch nach einem Jahr ohne Lebenszeichen besteht kaum noch Hoffnung, Lina lebend zu finden.
Er kann nur mit Ja und Nein antworten: 86-Jähriger vermisst!
Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg reisen wollte. Ermittler stellten fest, dass sie den Zug nicht einmal bestieg.
Diesen Sommer beauftragte Ermittler im August 2023 gestohlen und im Kreis Emmendingen in Baden-Württemberg Sie stellten einen zugelassenen Pkw sicher und fanden darin neben DNA-Spuren der Jugendlichen auch deren Handtasche sowie Seile, mit denen Lina mutmaßlich gefesselt war.
Der 43-jährige Tatverdächtige, der den gestohlenen Wagen lange Zeit gefahren hatte, nahm sich am 10. Juli in seinem Haus im ostfranzösischen Besançon das Leben, nachdem das Auto beschlagnahmt worden war. Am 22. Juli sollte er wegen mehrerer gewalttätiger Raubüberfälle vor Gericht erscheinen. Der Mann soll in der Vergangenheit bereits mehrfach in einer psychiatrischen Klinik gewesen sein.
Aufgrund der Bewegungsdaten des Autos führten Ermittler in den vergangenen Monaten mehrere großflächige Suchaktionen in Waldgebieten der Vogesen durch, in denen das Auto längere Zeit angehalten hatte. Eine Vermutung war, dass der Verdächtige Lina dort möglicherweise vergraben haben könnte.
Die Durchsuchung blieb letztlich erfolglos. Die Ermittlungen würden allerdings fortgesetzt, betonte die Staatsanwaltschaft.