
Vorschüsse verlieren
Kurachowe ist größtenteils in russischer Hand
2. Dezember 2024, 11:16 Uhr
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Derzeit rücken russische Truppen in der Ostukraine rasch vor. Am Ende erobern sie hauptsächlich Dörfer. Doch nun ist ihnen ein größerer Erfolg gelungen: Die lange umkämpfte Stadt Kurachowe soll größtenteils in russischer Hand sein. Doch der Erfolg hat einen hohen Preis.
Übereinstimmenden Berichten von Militärbeobachtern zufolge haben russische Truppen große Teile der ostukrainischen Stadt Kurachowe erobert. Der ukrainische Militärblog Deepstate markierte den östlichen Teil als russisch besetzt. Der russische Militärblog Rybar berichtete von Kämpfen im Zentrum der Stadt, die vor dem Krieg etwa 18.000 Einwohner hatte. Ende November befanden sich nach Angaben der ukrainischen Behörden trotz der umfangreichen Zerstörungen noch rund 650 Zivilisten in Kurachowe.
Der ukrainische Generalstab in Kiew berichtete, dass es allein am Sonntag 48 russische Angriffe in Kurachowe und den umliegenden Städten gegeben habe. Der Untergang der Stadt beschleunigte sich letzte Woche, als ein russischer Stoßtrupp fast ungehindert ins Zentrum vordringen und sich dort etablieren konnte. Ukrainische Militärs vor Ort beklagen einen Mangel an Soldaten zur Verteidigung.
Auch die Städte Chassiv Jar und Torezk sollen bereits weitgehend von russischen Truppen erobert worden sein. Seit Monaten rücken russische Truppen in der ostukrainischen Industrie- und Bergbauregion Donbass vor. Auch in der Gegend um die Stadt Kupjansk drängen russische Soldaten weiter nach Norden vor. Im Oktober und November erzielten die Kreml-Truppen größere Gebietsgewinne als zu Beginn der Invasion. Allerdings sind diese mit extrem hohen Verlusten verbunden, da das russische Militär weiterhin auf seine Truppen angewiesen ist, um ukrainische Stellungen anzugreifen.
Beobachtern zufolge nehmen sie derzeit besonders hohe Verluste in Kauf, um in den Wochen vor dem Amtsantritt des gewählten Präsidenten Donald Trump in den USA größere ukrainische Gebiete zu besetzen. Er hatte erklärt, dass er den Krieg sofort beenden könne. Der Kreml will seine Gebietsgewinne für mögliche Friedensgespräche ausbauen, um seine Verhandlungsposition zu stärken.