Kugelbombe mit großer Sprengkraft
Nachdem Anna Storz den Verband von der Hand gewickelt hat, wirft Oberarzt Stefan Weber einen Blick auf die Verletzung. Sie muss operiert werden. Inzwischen sind über die Notaufnahme weitere Männer mit Feuerwerksverletzungen eingetroffen. Einer hat eine Kugelbombe gezündet, die sofort in die Luft ging.
Verbrennungen an der Hand und Verletzungen an den Augen waren die Folge. Der Augenarzt in Nordhausen habe Salbe verschrieben, aber Schlimmeres ausgeschlossen, berichtet der Patient und versichert, er habe mit Feuerwerk nie was am Hut gehabt, habe nur einem Freund einen Gefallen tun wollen. Als die Ärzte die verbrannte Haut abtragen, kann er die Schmerzen nur schwer aushalten.
98 Prozent der Verletzten sind männlich, und fast die Hälfte ist unter 25 Jahre alt.
Inzwischen ist Cornel auf dem Weg in den OP. Das Team dort hat alles vorbereitet. Stefan Weber wirft einen Blick auf die Röntgenaufnahme, die zeigt, dass das letzte Glied des Zeigefingers schief sitzt.
„Wir werden versuchen, das Fingerglied zu retten“, kündigt der Chirurg an, der erst seit zwei Monaten am Klinikum Bergmannstrost arbeitet. Aus seiner vorherigen Tätigkeit in Berlin ist er mit Verletzungen dieser Art bestens vertraut, hat auch eine wissenschaftliche Arbeit darüber verfasst. „Die meisten Opfer von Feuerwerkstechnik sind Männer“, weiß er. „98 Prozent der Verletzten sind männlich, und fast die Hälfte ist unter 25.“ Vielen sind die Gefahren der Pyrotechnik nicht bewusst.