Verletzung der Bürgerrechte
Fall Breonna Taylor: Erster Polizist für schuldig befunden
2. November 2024, 7:59 Uhr
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Der Tod von Breonna Taylor vor vier Jahren löste in den USA eine Protestwelle aus. Die unbeteiligte schwarze Frau wird bei einer Razzia von einer Polizeikugel getroffen und stirbt anschließend. Keiner der Beamten wurde wegen ihrer Tötung angeklagt – und dennoch gab es nun eine erste Verurteilung auf Bundesebene.
Mehr als vier Jahre nach der tödlichen Erschießung der schwarzen Frau Breonna Taylor bei einer Razzia in ihrem Haus wurde ein ehemaliger Polizist aus Kentucky vor einem Bundesgericht verurteilt. Brett Hankison wurde nach Angaben des Justizministeriums in einem Fall wegen Bürgerrechtsverletzungen für schuldig befunden. Das Ministerium werde sich weiterhin energisch für „das Bürgerrecht aller Menschen in diesem Land, frei von rechtswidriger Polizeigewalt zu leben“, einsetzen, hieß es.
Hankisons Schüsse trafen Taylor nicht, aber er feuerte blind durch ein mit Vorhängen und Jalousien bedecktes Schlafzimmerfenster.
Strafe noch unbekannt
Der Ex-Beamte ist der erste von vier Polizisten, die im Zusammenhang mit Taylors Tod auf Bundesebene angeklagt wurden und verurteilt wurden. Zwei der Polizisten werden beschuldigt, eine eidesstattliche Erklärung zu einem Durchsuchungsbefehl gefälscht zu haben, und ein dritter hat sich bereits zu Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Durchsuchungsbefehl schuldig bekannt. Es wurde jedoch nie jemand wegen Taylors Ermordung angeklagt.
Die 26-jährige Notfallsanitäterin wurde am 13. März 2020 von weißen Polizisten erschossen, als Zivilbeamte bei einer nächtlichen Drogenrazzia ihre Wohnung stürmten. Taylors Freund glaubte, er sei ausgeraubt worden und eröffnete das Feuer mit seiner Waffe, die er legal besaß. Die Beamten schossen zurück und trafen Taylor tödlich, während ihr Freund unverletzt blieb.
Taylors Tod und der Tod von George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Mai 2020 standen im Mittelpunkt einer Protestwelle in den USA gegen Polizeigewalt und Rassismus unter dem Motto „Black Lives Matter“. In den USA sorgt weiterhin tödliche Polizeigewalt gegen Schwarze für Empörung.
Die Jury befand Hankison jedoch nicht für schuldig, auch die Rechte von Taylors Nachbarn verletzt zu haben. Nach Angaben des US-Justizministeriums wird die Verurteilung im März nächsten Jahres erfolgen.