Vergeltungsschlag in Kursk
Ukrainische Luftwaffe zerstört russische Kasernen
15.09.2024, 18:37
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Bei einem Luftangriff auf eine ukrainische Militärschule in Poltawa Anfang September starben mehr als 50 Menschen, fast 300 wurden verletzt. Es war einer der schwersten Raketenangriffe der Russen seit Kriegsbeginn. Nun will die ukrainische Luftwaffe in Kursk Rache nehmen.
Offiziellen Angaben zufolge hat die ukrainische Luftwaffe in der westrussischen Region Kursk eine vom russischen Militär genutzte Kaserne angegriffen und zerstört. Ein dem Militär in Kiew nahestehender Telegram-Kanal veröffentlichte ein Video des Angriffs, das vermutlich von einer Drohne aufgenommen wurde. Der genaue Standort des Gebäudes wurde nicht bekannt gegeben. Informationen über mögliche Opfer gibt es bislang nicht.
Der Angriff war die Antwort auf den russischen Angriff auf eine ukrainische Militärschule in Poltawa Anfang des Monats. „Bringt uns mehr Wehrpflichtige und Fallschirmjäger, wir kümmern uns um euch“, hieß es in dem Telegram-Beitrag. Von russischer Seite gibt es bislang keine Reaktion auf den Angriff. Die Darstellung der ukrainischen Seite lässt sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
Bei dem russischen Angriff auf ein Gebäude in Poltawa, in dem sich nach offiziellen Angaben eine Kommunikationsschule befand, kamen 53 Menschen ums Leben. Weitere 298 Menschen wurden verletzt. Der Raketenangriff auf das Militärinstitut in der Zentralukraine ereignete sich nach Behördenangaben am Morgen des 3. September, als sich die Soldaten versammelten. Zwischen dem Ertönen der Luftschutzsirenen und dem Einschlag der Raketen verging offenbar nur sehr wenig Zeit. Viele Rekruten befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf der Straße.
Bedeutender Raketenangriff in der Zentralukraine
Gemessen an der Zahl der Opfer war der Angriff einer der schwersten, seit Russland vor mehr als zweieinhalb Jahren seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Die Stadt Poltawa liegt etwa 280 Kilometer östlich von Kiew und ist nur gut 110 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
Anfang August startete die Ukraine eine Offensive gegen die westrussische Region Kursk. Das Militär konnte bislang nach eigenen Angaben rund 1300 Quadratkilometer russischen Territoriums unter seine Kontrolle bringen. Beobachter gehen davon aus, dass die Gebietsgewinne geringer ausgefallen sind. In dieser Woche unternahm das russische Militär den ersten ernsthaften Versuch, die ukrainischen Truppen zu vertreiben.
Zuletzt gewannen die ukrainischen Streitkräfte bei ihrem Vormarsch auf Kursk zwar neues Territorium, verloren durch russische Gegenangriffe aber auch wieder Territorium. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State berichtete, nahmen die ukrainischen Einheiten drei weitere Siedlungen ein. Russische Gegenangriffe wiederum drängten die ukrainischen Truppen im Gebiet um die Stadt Snagost zurück. Unabhängig verifizierbar sind die Angaben derzeit nicht.