Nachrichtenportal Deutschland

Verdächtiger nach Angriff auf Franziska Giffey festgenommen

Verdächtiger nach Angriff auf Franziska Giffey festgenommen

Nach dem Anschlag auf die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey konnte der mutmaßliche Täter identifiziert und vorläufig festgenommen werden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit Berlin mit. Der 74-Jährige ist der Polizei bereits wegen Vorfällen im Bereich der Staatssicherheit und Hasskriminalität bekannt. Das für politische Straftaten zuständige Landeskriminalamt ermittelt.

Der Angeklagte wurde später am Tag einem Untersuchungsrichter vorgeführt. Nach Angaben der Polizei gab es Hinweise darauf, dass er psychisch krank war. Der Mann wurde vorläufig in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. „Der Beschluss zur vorläufigen Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Klinik wurde wie beantragt erlassen und umgesetzt“, schrieb der Generalstaatsanwaltschaft Berlin am X. Auch die Wohnung des Mannes wurde durchsucht.

Giffey war zuvor bei einem Termin in Berlin angegriffen und leicht verletzt worden. Nach Angaben der Polizei wurde sie in einer Bibliothek im Stadtteil Rudow von einem Mann mit einer Tüte mit hartem Inhalt von hinten angegriffen. Der SPD-Politiker wurde am Kopf und am Hals getroffen, anschließend flüchtete der Tatverdächtige.

Giffey mit Bodyguards bei einem Termin

Giffey sei „kurzzeitig zur ambulanten Behandlung der Kopf- und Nackenschmerzen in ein Krankenhaus gegangen“, teilte die Polizei mit. Am nächsten Tag sagte die Politikerin, es gehe ihr wieder gut. „Nach dem ersten Schock kann ich sagen, dass es mir gut geht“, schrieb Giffey auf Instagram. Auch sie kann ihre Arbeit wieder fortsetzen.

Der SPD-Politiker hat bereits an einem weiteren Treffen in Berlin teilgenommen. Begleitet wurde sie von drei Personenschützern des Landeskriminalamtes. Bei der Presseveranstaltung in der Bibliothek war kein Sicherheitspersonal anwesend. Dieser Schutz steht in der Regel nur Bundespolitikern zu.

Es gebe keine Rechtfertigung für die Angriffe, fügte Giffey hinzu. Sie stellen eine Grenzüberschreitung dar, der sich die Gesellschaft entschieden entgegenstellen muss. Sie ist besorgt und schockiert über eine „zunehmende ‚Fair-Game-Kultur‘“, der politisch aktive Menschen ausgesetzt sind.

Der Tatort liegt in Giffeys Wahlkreis. In Neukölln war sie Bezirksbürgermeisterin und wurde dann Bundesfamilienministerin. Nach dem Entzug ihres Doktortitels trat sie 2021 zurück und kehrte in die Landespolitik zurück, wo sie bis 2023 Regierende Bürgermeisterin war.

Die mobile Version verlassen