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Berlin. Es ist zum Symbol geworden – für den Streit an der Ampel und für alles, was Ihre Kritiker der Regierungskoalition vorwerfen: Ende dieser Woche soll nun das Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich auch Wärmegesetz genannt, verabschiedet werden. Dafür stimmten am Dienstag die Ampelfraktionen, gegen die geschlossene Opposition.
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CDU/CSU, Linke und AfD hatten eine Plenarabstimmung darüber erzwungen, ob die Schlussdebatte und -abstimmung für diesen Freitag angesetzt werden sollte. Sie bemängelten, dass die aktuelle Fassung des Gesetzes im Bundestag noch nicht ausreichend diskutiert worden sei. Aus diesem Grund ließ der CDU-Abgeordnete Thomas Heilmann das Verfahren noch vor der Sommerpause vom Bundesverfassungsgericht stoppen. Die Koalition hatte die Verabschiedung nach der Sommerpause verschoben.
Hitzige Debatte im Bundestag: „Können Sie nicht mal kurz die Klappe halten?“
In der letzten Sitzung des Bundestags vor der Sommerpause ging es noch einmal richtig hektisch zu.
© Quelle: Reuters
Diesmal stimmt die Koalition zu
Nun kommt es zur Plenarsitzung – unverändert: Um klimaschädliche Emissionen in Gebäuden zu reduzieren, sollen ab 2024 grundsätzlich keine reinen Gas- und Ölheizungen mehr installiert werden. Reparaturen bleiben jedoch weiterhin zulässig, auch für Altbauten gelten Sonderregelungen. Mindestens 65 Prozent der Heizung in neuen Häusern müssen mit erneuerbarer Energie betrieben werden können. Voraussetzung für die Anwendung der Vorgabe ist ein kommunaler Heizplan vor Ort. Die FDP hatte einen solchen Plan schon lange abgelehnt, die CDU schimpfte als „Heizung der Stasi“.
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Doch diesmal blieb die Koalition geeint – anders als im wochenlangen Streit um das Gesetz, der vor allem zwischen Grünen und FDP umstritten war. Jetzt sollte es schnell gehen. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, sagte, Bürger und Unternehmen bräuchten jetzt Klarheit.
Das sieht trotz aller Kritik im Detail auch Deutschlands oberste Verbraucherschützerin, die Vorsitzende des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Ramona Pop, so. „Es ist richtig, endlich Planungssicherheit für Privathaushalte bei der Anschaffung neuer klimafreundlicher Heizsysteme zu schaffen“, sagte Pop dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Aus Verbrauchersicht gibt es weiterhin Kritik am GEG, etwa weil bei bestimmten neuen Heizsystemen, etwa Wasserstoffheizungen, Kostenfallen drohen. „Ich halte es für sinnvoll, das Gebäudeenergiegesetz in naher Zukunft noch einmal zu überprüfen und dann die Vorgaben zur Energieeffizienz von Gebäuden neu zu regeln.“
CDU: „Kein Gesetz ist unser Änderungswunsch“
Dennoch verlief die Debatte über das Gesetz teilweise sehr unsachlich, sodass viele Verbraucher verunsichert waren. „Die sinkende Zahl der Förderanträge zeigt, dass viele Privathaushalte ihre Entscheidung für den Austausch ihrer Heizungsanlage hinauszögern“, sagt Pop. „Wichtig ist nun, dass neben der Verabschiedung des GEG auch die Bundesförderung für effiziente Gebäude zügig beschlossen wird und eine ausreichende finanzielle Unterstützung der Verbraucher sichergestellt ist.“
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Die Opposition hat bisher keine konkreten Verbesserungsvorschläge vorgelegt. Stattdessen machte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, am Dienstag den Eindruck, er wolle das Gesetz nicht verbessern, sondern verhindern. Auf die Frage seiner Grünen-Kollegin Irene Mihalic, warum die Union seit Monaten keinen Änderungsantrag eingereicht habe, antwortete Frei: „‚Kein Gesetz‘ ist unser Änderungswunsch!“
Der in Karlsruhe klagende CDU-Abgeordnete Thomas Heilmann beklagte am Dienstag mangelnde Einflussnahme. „Das zeigt, dass die Ampel an diesem Gesetz kein Jota ändern will“, sagte er. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass das Gesetz im Hauptverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht scheitert. Er deutete auch die Möglichkeit einer neuen Klage an.
Wann Karlsruhe über das Gesetz urteilen wird, ist unklar. Auf RND-Anfrage sagte ein Sprecher, dass es noch keinen Termin für die Entscheidung in der Hauptsache gebe. Der Bundesrat muss jedoch nicht zustimmen.
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