![Vendée Globe: Herrmann kämpft um den Anschluss im Verfolgerfeld Vendée Globe: Herrmann kämpft um den Anschluss im Verfolgerfeld](https://i3.wp.com/images.sportschau.de/image/51b4ca99-4c66-4df6-81b2-070a7c5d0712/AAABk7GmuwU/AAABkZLhkrw/16x9-1280/ndr-boris-herrmann-156.jpg?w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Boris Herrmann liefert sich auf der Weltumsegelung der Vendée Globe ein enges Rennen mit seinen drei Verfolgern. Der Malizia-Kapitän aus Hamburg zollt dem Spitzenreiter Charlie Dalin großen Respekt.
„Charlie Dalins Dominanz ist sehr beeindruckend, Chapeau!“ sagte Herrmann am Dienstag bei der Video-Pressekonferenz an Bord seiner Malizia – Seaexplorer. „Die gesamte Führungsgruppe leistet einen großartigen Vendée Globe.“
Der 43-jährige Kapitän, der als einer der Favoriten gilt, gehört derzeit nicht dazu. Herrmann lag am Dienstagabend auf dem zehnten Platz – rund 1.100 Seemeilen (gut 2.000 Kilometer) hinter Dalin.
Mettraux, Crémer und Davies im Nacken
Deutschlands berühmtester Hochseesegler kämpft derzeit darum, seine Top-Ten-Platzierung gegen „seine drei Engel“ im Indischen Ozean zu verteidigen. Rund 15 Seemeilen hinter Herrmann lässt die zweimalige Ocean-Race-Siegerin Justine Mettraux aus der Schweiz nicht locker. 45 und 47 Seemeilen hinter Mettraux liegen auch die Französin Clarisse Crémer und die Britin Samantha Davies in Schlagdistanz.
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Über den seit Tagen andauernden Vierkampf kursiert in den sozialen Netzwerken ein Bild basierend auf der US-Serie „Drei Engel für Charly“ aus den 1970er-Jahren. Der Name Charly wird durchgestrichen und durch Boris ersetzt.
Herrmann: Eine große Spaltung ist nicht zu erwarten
„Es kann sein, dass ich ein wenig von ihnen wegsegele, aber es kann auch sein, dass wir dann wieder zusammenkommen. Es ist so etwas wie eine Ziehharmonika“, sagte Herrmann. Das hängt mit den wechselnden Windverhältnissen zusammen. „Ich habe im Moment nicht das Gefühl, dass wir mit einer großen Spaltung rechnen können.“
„Der Wind weht 25 bis 30 Knoten und das Meer ist unruhig. Ich komme mir vor, als wäre ich in einer Waschmaschine und versuche, das Boot so einzustellen, dass es nicht zu sehr knallt!!!“
–Samantha Davies
Folienschäden sind kein Problem
Mittlerweile hat der Hamburger 40 Prozent des Rennens absolviert und wartet noch auf Bedingungen, bei denen der komplett neu konzipierte Malizia seine Stärken voll ausspielen kann. Zumindest der Schaden an einem der Foils seiner Malizia bereitet Herrmann auf dem Weg nach Cape Leeuwin an der australischen Südwestküste keine Probleme mehr.
Folien
Die an den Seiten der Imoca-Rennyachten angebrachten „Foils“ erzeugen Auftrieb und lassen die Boote buchstäblich über dem Wasser „fliegen“.
Der zweitplatzierte Franzose Sébastien Simon segelt seit Tagen mit kaputter Steuerbordfolie, hält sich aber tapfer in der Spitzengruppe. „Meine Vermutung ist, dass Seb es nicht in die Top Ten schaffen wird“, prognostizierte Herrmann.
Ziel: Neujahr am Kap Hoorn
Unabhängig von der Platzierung hat sich der gebürtige Oldenburger bei der Einhandregatta rund um die Welt eigene Ziele gesetzt. Er hofft, am Neujahrstag am Kap Hoorn zu sein; das sei sein „großes Ziel“. Cape Leeuwin, das die Führer bereits passiert haben, sei für ihn ein „großer Meilenstein“.
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Sport aktuell | 10.12.2024 | 18:17 Uhr