Muss ein Derby so entschieden werden?
Der 1. FC Köln hat am Samstag (8. November 2025) nach zwei umstrittenen VAR-Eingriffen bei Borussia Mönchengladbach verloren. Am Ende gab es eine bittere 1:3-Niederlage und viel Frust auf Kölner Seite.
Aytekin war für Kessler der beste deutsche Schiedsrichter
Was war passiert? Bevor es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit 0:1 stand, kam es im Strafraum zu einer Kollision zwischen dem Kölner Kristoffer Lund und Franck Honorat. Das Fohlen fiel theatralisch zu Boden und auch Lund wurde von Joe Scally etwas geschubst. Schiedsrichter Deniz Aytekin ließ zunächst weiterspielen und forderte Honorat auf, wieder aufzustehen.
Doch der VAR Benjamin Cortus meldete sich aus dem Kölner Keller. Aytekin musste raus und korrigierte seine Entscheidung. Marvin Schwäbe parierte den Elfmeter von Tabakovic, doch die anschließende Ecke sorgte für den 1:0-Endstand für die Gastgeber.
Nach 61 Minuten ein ähnlicher Ansatz: Der Ball sprang an Lunds Hand. Für Aytekin war zunächst klar, dass es sich nicht um eine aktive Bewegung und somit auch nicht um einen Elfmeter handelte. Der VAR meldete sich erneut und Aytekin korrigierte seine Entscheidung erneut. Diesmal sorgte Kevin Diks für den 2:0-Endstand.
Schreckliches VAR-Pech für den FC, denn der sollte nur eingreifen, wenn es sich um eine fatale Fehlentscheidung handelt. Kölns Sportdirektor Thomas Kessler fand klare Worte für Aytekin, aber auch für den unnötigen VAR-Eingriff.
„Ich denke, Deniz Aytekin ist der beste Schiedsrichter, den wir in Deutschland haben. Ich habe auch nach dem Spiel mit ihm gesprochen und freue mich immer, wenn er unsere Spiele leitet. Die Art und Weise, wie er nach dem Spiel mit mir kommuniziert hat, zeigt einfach, dass dieser Mann Klasse hat“, lobte Kessler den Schiedsrichter.
Kessler kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass er seine Entscheidungen korrigieren musste – VAR-Frust pur: „In beiden Situationen gibt es Streit, warum man pfeifen darf und warum nicht. Wir sollten die Diskussion führen, wann geht man da rein und weist den Schiedsrichter auf etwas hin.“
Kessler weiter: „Wenn wir einen der besten deutschen Schiedsrichter auf dem Platz haben und er in beiden Situationen relativ gut ist und aus dem Spiel heraus beurteilt, dass es keine Strafen gibt, dann sollten wir darüber diskutieren, wann es eine klare Fehlentscheidung ist. Der Köln-Fan auf der Couch sagt, es gibt beide Male keine Strafen, der Gladbach-Fan denkt, dass es beide Male Strafen sind.“
Gerne hätte der Kölner Sportboss Aytekin die Souveränität auf dem Feld gegeben: „Oft sind es Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob man etwas pfeift oder nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass er bei seinen Entscheidungen geblieben wäre.“
