Vacherot kann es nicht glauben
Gegen den leidenden Djokovic schreibt niemand Tennisgeschichte
11. Oktober 2025, 16:16 Uhr
Der Qualifikant Valentin Vacherot setzt seine besondere Geschichte beim ATP Masters in Shanghai fort. Der 26-Jährige besiegte im Halbfinale auch den Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic. Er wiederum leidet sehr.
Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic bewies im Halbfinale in Shanghai trotz großer körperlicher Beschwerden mentale Stärke, konnte den sensationellen Sturm seines Gegners jedoch nicht stoppen: Der serbische Tennis-Superstar unterlag beim ATP Masters dem Qualifikanten Valentin Vacherot mit 3:6, 4:6 und verpasste damit den Einzug in sein sechstes Finale in der chinesischen Metropole.
Djokovic zeigte über eine Stunde und 43 Minuten lang eine bemerkenswerte Willensdemonstration, doch dann verwandelte sein monegassischer Gegner seinen zweiten Matchball. „Schon auf der anderen Seite des Spielfelds zu stehen, war eine unglaubliche Erfahrung. Ich kann so viel von ihm lernen“, sagte ein völlig überwältigter Vacherot nach seinem mit Abstand größten Karriereerfolg.


Valentin Vacherot ist überwältigt.
(Foto: picture Alliance/dpa/AP)
Der 26-Jährige ist der am schlechtesten platzierte Spieler, der jemals ein ATP-Masters-Finale erreicht hat. Derzeit liegt er auf Platz 204 der Weltrangliste – genau 199 Plätze hinter Djokovic. Kurioserweise könnte Vacherot, der es erstmals in die Top 60 schaffen wird, nun im Finale auf seinen Cousin Arthur Rinderknech treffen – im zweiten Halbfinale trifft der Franzose und Alexander-Zverev-Bezwinger am Samstag auf Daniil Medvedev.
Djokovic, der zum ersten Mal seit den US Open Anfang September wieder auf den Tennisplatz in Shanghai zurückkehrte, kämpfte bereits zu Beginn des ersten Satzes mit körperlichen Problemen, wobei der 38-Jährige immer wieder an Hüfte und Wade festhielt. Bereits nach einer halben Stunde brauchte der Serbe die medizinische Auszeit, die ihm aber zumindest im ersten Durchgang nichts nützte.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht kehrte Djokovic für den zweiten Satz auf den Court zurück und arbeitete dann plötzlich in gewohnter Manier am Comeback: In höchster Not wehrte er im ersten Aufschlagspiel zwei Breakbälle ab, doch dann schien der Serbe plötzlich wieder voll im Spiel zu sein. Am Ende des Matches sicherte sich sein Gegner erneut den Vorsprung.