USA: Keine Frist für Abrüstung
Experten schätzen die Zahl der Hamas-Kämpfer auf bis zu 25.000
21. Oktober 2025, 20:44 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen
Seit gut zwei Jahren toben im Gazastreifen Kämpfe zwischen der Hamas und Israel. Trotz Verlusten gehen israelische Experten davon aus, dass die Terrororganisation immer noch bis zu 25.000 Kämpfer hat. Laut Vizepräsident Vance wollen die USA der Hamas keine Frist für die Abrüstung setzen.
Nach verschiedenen Schätzungen israelischer Experten hat die islamistische Hamas noch immer zwischen 10.000 und 25.000 Kämpfer. „Die Hamas hat hinsichtlich ihrer militärischen Fähigkeiten sehr schweren Schaden erlitten. Aber ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass sie nicht zerstört wurde“, sagte Shalom Ben Hanan vom auf Terrorismusforschung spezialisierten IKT-Thinktank an der Reichman-Universität in Tel Aviv dem US-Sender NBC News. „Vielleicht geht von ihr in den nächsten Tagen oder in naher Zukunft keine Gefahr aus. Aber ihr Potenzial ist immer noch vorhanden.“ Laut NBC schätzte Hanan die Zahl der Kämpfer auf 15.000 bis 25.000 und berief sich dabei auf einen Austausch mit israelischen Sicherheitsbeamten.
Ein israelischer Militärbeamter, der anonym bleiben wollte, sagte dem Sender, er gehe davon aus, dass es etwa 10.000 bis 20.000 Hamas-Kämpfer gebe. Zudem wurden bis zu 90 Prozent der Raketen der Terrororganisation zerstört. Nach einer anderen Schätzung des ehemaligen israelischen Sicherheitsberaters Giora Eiland könnte die Hamas im jüngsten Gaza-Krieg rund 20.000 Kämpfer verloren haben. Laut NBC basiert diese Einschätzung auch auf Gesprächen mit Sicherheitsbeamten. Gleichzeitig ging der Experte davon aus, dass die Hamas wieder neue Kämpfer rekrutieren könne.
Nach einer Einigung zwischen Israel und der Hamas über die erste Phase eines Gaza-Friedensplans gilt seit dem 10. Oktober ein Waffenstillstand. Israel zog seine Armee aus Teilen des Gazastreifens ab. Aber die Situation ist immer noch fragil. Es ist unklar, ob die Vereinbarung zu einem langfristigen Ende der Kämpfe führen wird. Drei der größten Streitpunkte bleiben die Entwaffnung der Hamas, der vollständige Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und die Zukunft des weitgehend zerstörten Küstengebiets.
Während seines Besuchs in Israel zeigte sich US-Vizepräsident JD Vance optimistisch, dass der Waffenstillstand in der Region halten würde. Allerdings setzte er der Hamas keine Frist für die Entwaffnung. Auf die Frage von Journalisten, wie viel Zeit die Terrororganisation habe, um ihre Waffen niederzulegen, bevor die USA entweder Maßnahmen ergreifen oder ihre Verbündeten dazu auffordern, antwortete Vance: Er würde keine explizite Frist setzen, was der Präsident bisher abgelehnt habe. Vieles ist in der aktuellen Situation unvorhersehbar. Gleichzeitig betonte er, dass die Hamas sich an Vereinbarungen halten müsse.
Vance sagte auch, das langfristige Ziel bestehe darin, dass die Bevölkerung Gazas in einer „wohlhabenden und sicheren“ Umgebung leben könne. Trumps Manager und Schwiegersohn Jared Kushner, der für die USA an den Verhandlungen beteiligt war, erklärte: Geld für den Wiederaufbau werde nur in Gebiete fließen, die nicht von der Hamas kontrolliert würden.