Mit einem ungewöhnlichen Werbeclip mischt die Ehefrau von Donald Trump im US-Wahlkampf mit – allerdings nur in dem sie noch einmal über ihre Nacktfotos und ihr Buch sprechen will. Die 54-Jährige zieht einen Vergleich, der ihr viel Spott einbringt.
Melania Trump könnte bald (wieder) First Lady werden. Ihr Ehemann Donald gibt alles, um bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November erneut das Weiße Haus zu erobern. Im aktuellen Wahlkampf ist Trumps Ehefrau allerdings bisher nicht besonders präsent. Das liegt offenbar daran, dass die 54-Jährige mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist. Dingen, die bislang auf keiner politischen Wahlkampfagenda standen: Nacktfotos von ihr, als sie 24 Jahre alt war.
Die Bilder waren damals im Magazin „GQ“ zu sehen. Und eigentlich ist dazu schon alles gesagt, Melania kratzt sie aber trotzdem wieder hervor. Zeitgleich mit der Veröffentlichung ihrer Memoiren, die „Melania“ heißen (das Buch erscheint Ende Oktober), hat Trumps Ehefrau das Werk bereits mehrfach als ihre „Wahrheit“ bezeichnet. In den USA steht das Buch dank Vorbestellungen offenbar bereits auf den Bestsellerlisten.
Fakt ist, dass die ehemalige First Lady oder zukünftige First Lady – je nachdem, wie man die politische Lage in den USA derzeit interpretiert – das Bedürfnis zu haben scheint, noch einmal über diese Fotos zu sprechen. Und deshalb veröffentlichte sie in den sozialen Medien einen Clip mit der Frage: „Warum stehe ich stolz hinter meiner Arbeit als Aktmodell?“
Doch statt zu antworten, postet sie lieber eine Zusammenstellung von Bildern bekannter europäischer Kunstwerke, die nackte Menschen zeigen, darunter den berühmten „David“ des Renaissance-Meisters Michelangelo. Melania Trump gibt darauf keine Antwort, stellt dann aber eine Gegenfrage: „Warum haben sich die Medien entschieden, meine künstlerische Darstellung des menschlichen Körpers so intensiv zu untersuchen?“
Die fraglichen Fotos entstanden im Jahr 2000 für das Männermagazin „GQ“ und wurden in einem Privatjet ihres späteren Ehemanns Donald Trump aufgenommen – sechs Jahre vor ihrer Hochzeit. Sie zeigen Trump, wie er bäuchlings auf einem Fell liegt. Oder wie er mit wenig Kleidung eine Waffe ins All richtet. Oder wie er in einem futuristischen und sehr transparenten Kleid im Cockpit sitzt.
Schon als Donald Trump zum ersten Mal für das Präsidentenamt kandidierte, fanden manche Leute die Fotos anstößig und Kritiker zweifelten sogar an Melanias Eignung als zukünftige First Lady. Donald Trump nahm seine Frau damals jedoch in Schutz und sagte, solche Fotos seien in Europa und der Modebranche gängige Praxis.
Lob und Spott in sozialen Netzwerken
Seitdem sind die Fotos kaum noch Thema. Das Verhalten des 45. Präsidenten der USA ist deutlich umstrittener. Dennoch hat Melania Trump ihren damaligen Job relativiert. Und betont, dass die menschliche Form von berühmten Künstlern schon immer verehrt wurde. „Sind wir nicht mehr in der Lage, die Schönheit des menschlichen Körpers zu würdigen?“, fragt sie. Für sie ist es wichtig, den Körper zu ehren und Kunst als kraftvolles Mittel zur Selbstdarstellung zu sehen.
Natürlich dauerte es nicht lange, bis die Aussage in den sozialen Medien mit Spott und Lob aufgenommen wurde. Einige Leute verwendeten Trumps leicht abgewandelten Slogan „Make America beautiful again“, mit Hinweise auf Jill Bidens Kleidungsstil durfte nicht fehlen.
Andere wiederum machten sich über den Vergleich lustig: „Die nackte Melania ist auf derselben Ebene wie Michelangelos Davis. In ihrem Kopf.“ Andere kommentierten das Video: „Nacktmodeln spielt keine Rolle. Die politischen Ambitionen ihres Mannes zu unterstützen, ist moralisch verwerflich.“
kami