Der 5. November ist Wahltag – in den USA traditionell der Dienstag nach dem ersten Montag im November. Mehr als 18 Millionen Amerikaner haben bereits ihre Stimme abgegeben. Welche Termine sind bei der Wahl wichtig?
20. September: Erster US-Bundesstaat beginnt mit der „vorzeitigen Abstimmung“
Mit Ausnahme von drei US-Bundesstaaten erlauben die restlichen 47 eine vorzeitige Stimmabgabe für jene Wähler, die erst am Wahltag am 5. November wählen wollen. Virginia begann am 20. September. Die Mehrheit der Bundesstaaten wird ab Oktober damit beginnen, vorzeitige Abstimmungen anzubieten – darunter auch die drei bevölkerungsreichsten Bundesstaaten: Kalifornien (7. Oktober), Texas (21.) und Florida (26.). In den meisten Bundesstaaten ist eine vorzeitige Stimmabgabe bis wenige Tage vor dem Wahltag möglich. In einigen Bundesstaaten war die Briefwahl sogar schon früher möglich, wobei North Carolina den ersten Schritt machte (6. September).
💡 Wie funktioniert das Wahlsystem in den USA?
In den USA wird der Kandidat mit den meisten Stimmen nicht automatisch Präsident. Stattdessen ist eine Mehrheit im Wahlkollegium erforderlich. Von diesen Wahlmännerstimmen gibt es 538, für eine Mehrheit sind 270 nötig. Jeder Staat hat eine bestimmte Anzahl von Wahlmännern, die von der Bevölkerungszahl abhängt. Es gilt das „Winner Takes It All“-Prinzip. Das bedeutet: Auch wenn es in einem Bundesstaat nur eine hauchdünne Mehrheit für einen Kandidaten gibt, erhält der Sieger dort alle Wählerstimmen. Deshalb liegt der Fokus besonders auf den Staaten, in denen ein knappes Ergebnis erwartet wird – den sogenannten Swing States.
Dieses System bedeutet, dass ein Kandidat insgesamt mehr Stimmen bekommen, aber trotzdem verlieren kann – wie Hillary Clinton im Jahr 2016. Sie hatte, gemessen an den absoluten Stimmen, fast drei Millionen mehr, aber Trump hatte die Mehrheit im Electoral College.
5. November: Wahltag
In den USA sind rund 244 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Wer seine Stimme weder vorzeitig abgegeben noch die Briefwahl genutzt hat, kann im Wahllokal sein Zeichen setzen. Am Wahltag werden die Wahllokale von der Ost- zur Westküste schrittweise geschlossen.
6. November: Erste Ergebnisse in der Nacht
Die Ergebnisse aus den ersten Bundesstaaten liegen in der Regel am Wahltag gegen 19 Uhr US-Ostküstenzeit vor. In Deutschland ist es 1 Uhr morgens am nächsten Tag. Allerdings handelt es sich bei diesen Staaten meist um erwartete Entscheidungen: Vor vier Jahren beispielsweise Kentucky (ging an Trump) und Vermont (an Biden) – beides Hochburgen der jeweiligen Parteien.
Meist sind die Stimmen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgezählt, doch auf Basis der ersten Zwischenergebnisse erstellen die TV-Sender Hochrechnungen und verkünden einen „prognostizierten Gewinner“, wenn sie davon ausgehen, dass ein Vorsprung nicht mehr aufgeholt werden kann. In Swing-States dauert dies normalerweise länger.
6. bis 10. November: Wann steht der Gewinner fest?
Das ist die spannende Frage – und die Antwort hängt davon ab, wie nah das Ergebnis ist. Das Duell zwischen George W. Bush und Al Gore im Jahr 2000 ist legendär. Damals dauerte es aufgrund des unklaren Ergebnisses in Florida mehr als einen Monat, bis ein Ergebnis feststand. Im Jahr 2016 wurde Trump in der Wahlnacht (8:30 Uhr deutscher Zeit) gegen halb drei Ostküstenzeit zum Sieger erklärt. Im Jahr 2020 dauerte es jedoch bis vier Tage nach der Wahl, bis Joe Biden als nächster Präsident feststand. Einerseits wegen knapper Ergebnisse in einigen Bundesstaaten, aber auch, weil die gestiegene Zahl der Briefwahlstimmen die Auszählung verlangsamt hat.
11. Dezember: „Safe Harbor“-Regel
Sollte es in einigen Bundesstaaten Unstimmigkeiten bei den Wahlergebnissen geben, haben sie bis heute Zeit, diese zu klären. Von nun an muss klar sein, an wen die Wählerstimmen gehen. Wenn Trump eine weitere Kampagne wegen angeblichen Wahlbetrugs startet, wird dieses Datum wichtig sein.
17. Dezember: Die Wähler geben ihre Stimme ab
Die Wähler treffen sich in den Landeshauptstädten, um offiziell ihre Stimmen für den Präsidenten und den Vizepräsidenten abzugeben.
6. Januar 2025: Auszählung der Wählerstimmen
Der Kongress tagt in Washington, damit die Wählerstimmen gezählt und der Wahlsieger offiziell bestätigt werden können. Um diesen Prozess zu stoppen, stürmten vor vier Jahren Tausende Trump-Anhänger das Kapitol.
20. Januar: Tag der Amtseinführung
An diesem Tag findet in Washington die feierliche Amtseinführung des Präsidenten statt.