US-Wahl 2024: „Sie fressen Menschen“ – Trump-Anhänger schockiert Republikaner

US-Wahl 2024: „Sie fressen Menschen“ – Trump-Anhänger schockiert Republikaner

In der TV-Debatte mit Kamala Harris fiel Donald Trump mit rassistischen Äußerungen auf. Einige Republikaner wandten sich daraufhin von ihrem eigenen Präsidentschaftskandidaten ab. Stattdessen umgibt er sich nun mit der berüchtigten Influencerin Laura Loomer.

Die Nähe eines rechten Aktivisten zum US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump macht Schlagzeilen und geht sogar manchen Parteikollegen des Republikaners zu weit.

In den vergangenen Tagen tauchte Influencerin Laura Loomer, die in den sozialen Medien mit rassistischen Kommentaren und der Verbreitung von Verschwörungstheorien von sich reden gemacht hat, auffällig häufig im Umfeld des früheren Präsidenten auf. Die 31-Jährige gehörte unter anderem zum Tross, der Trump zur TV-Debatte gegen die Demokratin Kamala Harris in Philadelphia begleitete.

Kurz vor der Debatte hatte Loomer auf Platform X unter Anspielung auf Kamala Harris‘ indische Abstammung geschrieben, sollte die Demokratin die Präsidentschaftswahlen im November gewinnen, „würde das Weiße Haus nach Curry riechen“ und Reden in der Regierungszentrale würden „über ein Callcenter abgewickelt“.

Rassismus auf der Speisekarte

An anderer Stelle auf X schrieb Loomer, Migranten aus Haiti würden nicht nur Katzen und Hunde fressen. „Sie fressen Menschen.“ In anderen Posts etwa unterstellte sie, hochrangige US-Beamte seien an den Anschlägen vom 11. September 2001 beteiligt gewesen und der demokratische Präsident Joe Biden stecke hinter dem Attentat auf Trump.

Mehrere Republikaner haben ihre Befürchtung geäußert, dass Loomers extreme Positionen Trump im Wahlkampf schaden könnten. Interessanterweise ist eine von ihnen die Kongressabgeordnete und glühende Trump-Anhängerin Marjorie Taylor Greene, die selbst für harsche Rhetorik, radikale Ansichten und einen Hang zu Verschwörungstheorien bekannt ist.

Greene sprach von Loomers „bösartiger, rassistischer und spaltender Rhetorik“. Ihre Lügen, ihre Instabilität und ihre giftige Mentalität hätten in der politischen Bewegung um Trump keinen Platz – insbesondere nicht bei einer so wichtigen Wahl wie der im November.

Auch der prominente republikanische Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham äußerte sich kritisch über Loomer und forderte den ehemaligen Präsidenten auf, sich von ihr zu distanzieren. „Ich denke, der Präsident täte gut daran, dafür zu sorgen, dass daraus keine noch größere Geschichte wird“, sagte Graham der Huffington Post. „Ich glaube nicht, dass das hilfreich ist.“ Was Loomer über Harris und das Weiße Haus gesagt habe, sei „widerlich“.

Trump wurde bei einer Pressekonferenz zu Loomers Aussagen und Verschwörungstheorien befragt, tat aber so, als wüsste er nichts. „Ich weiß nicht viel darüber“, antwortete der 78-Jährige. Er sei eine Anhängerin und ein „Freigeist“. Loomer habe eine starke Meinung.

„Ich weiß nicht, was sie gesagt hat, aber das geht mich nichts an“, sagte er. „Ich kann Laura nicht sagen, was sie tun soll.“ Auf die Frage, ob sie ihn an Bord seines Flugzeugs begleite, antwortete Trump, das täten viele Leute. „Es ist ein großes Flugzeug.“

dpa/jg

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