Mehr „Feuerkraft“ von der NATO
Hegseth will Russlands Kosten für einen Angriffskrieg in die Höhe treiben
16. Oktober 2025, 9:42 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen
Beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel hatte der US-amerikanische „Kriegsminister“ deutliche Worte an Moskau gerichtet. Hegseth sagte, man wolle gemeinsam dafür sorgen, dass der Krieg in der Ukraine für Russland teurer werde. Auch soll es künftig mehr „Feuerkraft“ aus der Allianz geben.
Im Kampf um ein Ende des Krieges in der Ukraine erhöht US-Verteidigungsminister Pete Hegseth den Druck auf den Kreml. Sollte es nicht bald Frieden geben, würden die USA gemeinsam mit ihren Verbündeten die notwendigen Schritte unternehmen, um den Krieg für Russland richtig teuer zu machen, sagte der Minister, den die US-Regierung mittlerweile „Kriegsminister“ nennt, beim Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Die Kosten der anhaltenden Aggression Moskaus gegen Kiew müssten erhöht werden.
Vor dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington vollzieht Hegseth eine verbale Kehrtwende. Bisher ist er nicht als besonderer Befürworter des ukrainischen Verteidigungskampfes gegen den russischen Angriffskrieg hervorgetreten. In der Vergangenheit stoppte er unter anderem Waffenlieferungen nach Kiew.
Hegseth erklärte nun, dass er von der NATO künftig mehr „Feuerkraft“ erwarte. „Frieden wird erreicht, wenn man stark ist“, betonte der US-Verteidigungsminister, „wenn man über starke und echte Fähigkeiten verfügt, die von den Gegnern respektiert werden.“
Hegseth bezog sich auf ein Programm der USA und der NATO, mit dem die Verbündeten Waffen aus US-Beständen kaufen können, die die Ukraine im Kampf gegen Russland benötigt. Die zusätzlichen Waffen seien notwendig, um den Krieg in der Ukraine zu einem „friedlichen Abschluss“ zu bringen, sagte Hegseth.
Im Juli entwickelten US-Präsident Donald Trump und NATO-Generalsekretär Mark Rutte den Mechanismus der sogenannten Priorisierten Anforderungsliste für die Ukraine (PURL). Dieses Instrument soll von anderen NATO-Staaten genutzt werden, um Waffen aus US-Beständen für die Ukraine zu kaufen. Bisher wurden Waffen im Wert von rund 1,9 Milliarden Euro finanziert, auch von Deutschland.
Rutte sagte auch, er erwarte „viele neue Ankündigungen von Ländern“, die während des Treffens an dem Programm teilnehmen werden. Neben Deutschland haben bislang auch die Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark und Kanada maßgeblich zur Finanzierung der Waffenpakete beigetragen. Andere Verbündete wie Großbritannien, Frankreich und Spanien halten sich bisher mit größeren Zusagen zurück.