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US-Universitäten: Die US-Eliteuniversität MIT will Trumps Regierungslinie nicht folgen

US-Universitäten: Die US-Eliteuniversität MIT will Trumps Regierungslinie nicht folgen

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) will seine Vorschriften nicht an die Agenda der US-Regierung anpassen. Ein entsprechendes Angebot von US-Präsident Donald Trump lehnte die US-Eliteuniversität Anfang Oktober ab. Als Gegenleistung für die Übernahme der Regierungslinie garantierte der US-Präsident den Spitzenuniversitäten des Landes die Finanzierung.

Der Vorschlag der US-Regierung enthalte „Grundsätze, mit denen wir nicht einverstanden sind, einschließlich solcher, die die Meinungsfreiheit und unsere Unabhängigkeit als Institution einschränken würden“, schrieb MIT-Präsidentin Sally Kornbluth in einem veröffentlichten Brief an Bildungsministerin Linda McMahon. Die Anforderungen seien „unvereinbar mit unserer Grundüberzeugung, dass die Wissenschaftsförderung ausschließlich auf wissenschaftlichen Leistungen basieren sollte.“

Vorschriften der US-Regierung sehen vor, dass Eliteuniversitäten unter anderem darauf verzichten sollen, Geschlecht oder ethnische Zugehörigkeit als Kriterien bei der Zulassung von Studierenden zu berücksichtigen. Darüber hinaus sollten sich Universitäten dazu verpflichten, ein freundliches akademisches Umfeld für „konservative Ideen“ zu schaffen. Nach der Agenda der Regierung sollen Bildungseinrichtungen, „die konservatives Gedankengut gezielt bestrafen, verunglimpfen oder sogar Gewalt gegen dieses auslösen“, umgebaut oder abgeschafft werden.

Trump geht seit Monaten hart gegen die Wissenschaft vor

Die US-Regierung hatte ihr Angebot auch der University of Arizona, der University of Pennsylvania, der University of Southern California, der University of Texas, der University of Virginia, der Brown University, dem Dartmouth College und der Vanderbilt University unterbreitet. Das MIT ist die erste US-Universität, die auf das Angebot reagiert.

Die US-Regierung unter Trump hatte zuletzt den Druck auf wissenschaftliche Institutionen erhöht. Sie warf mehreren Universitäten eine linksliberale Ausrichtung und unzureichende Maßnahmen gegen Antisemitismus vor. Die Bundesförderung wurde zurückgezogen.

Betroffen war unter anderem die Eliteuniversität Harvard, wo Bundeszuschüsse im Wert von mehr als zwei Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro) eingefroren wurden. Die Universität nutzte rechtliche Mittel und erhielt die Zuschüsse Anfang September von einem Bundesrichter.

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