Die USA stecken im längsten Haushaltsstreit ihrer Geschichte – und der hat nun unmittelbare Folgen für amerikanische Soldaten in Deutschland.
Rund 37.000 Soldaten, die in Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels und Garmisch (alle in Bayern) stationiert sind, bangen um ihren Lohn. Denn: Der Shutdown dauert bereits 36 Tage – länger als je zuvor. Die angespannte Lage hat die US-Armeegarnison Bayern nun zu einer beispiellosen Maßnahme veranlasst: Sie hat auf ihrer offiziellen Website einen Leitfaden für betroffene Soldaten veröffentlicht – mit Hinweisen auf deutsche Fürsorgeeinrichtungen.
Die Armee empfiehlt, an die Tafel zu gehen – und zurückzurudern
Ganz oben auf der Liste: Tafel Deutschland! Den Angaben zufolge gibt es dort Lebensmittel für Bedürftige. Die Armee empfahl auch Food-Sharing-Initiativen wie die Too Good To Go-App. Einem Bericht des Nachrichtenportals „Euronews“ zufolge hat die Armee die brisante Empfehlung jedoch gelöscht. Die Notfallliste ist jedoch immer noch in Internetarchiven zu finden.
Die Liste der Hilfsorganisationen und Möglichkeiten, Lebensmittel kostenlos oder günstig zu bekommen. Der Hinweis wurde inzwischen von der US-Armee in Bayern gelöscht Foto: US-Armee
Bald wird es keinen Soldatenlohn mehr geben?
Laut CBS News sagte US-Finanzminister Scott Bessent: „Ab dem 15. November können unsere Militärangehörigen, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren, keinen Lohn mehr erhalten.“ Die in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten erhalten ihr Geld bis Ende Oktober. Es ist unklar, ob die Zahlungen im November fortgesetzt werden.
Der Grund für den Finanzkollaps: Republikaner und Demokraten streiten erbittert über den Haushalt – rund 750.000 Bundesbedienstete befinden sich deshalb in den USA im Zwangsurlaub.
Das ist seit dem 1. Oktober so. Obwohl die Republikaner sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus über Mehrheiten verfügen, benötigen sie die Stimmen der Demokraten, um die Haushaltskrise zu lösen.
Durch den Shutdown erhalten Staatsbedienstete kein Gehalt mehr oder sind im Pflichturlaub. Die Bundesregierung beschloss, vorübergehend finanziell einzuspringen und Löhne für zivile Mitarbeiter des US-Militärs in Deutschland zu zahlen.
