Im Besitz des US-Senators Bob Menendez wurden Goldbarren und Hunderttausende Dollar gefunden – Bestechung aus Ägypten und Katar, wie Geschworene nun urteilten. Dem Demokraten droht nun eine langjährige Haftstrafe
US-Senator Bob Menendez ist wegen Korruption schuldig gesprochen worden. Zwölf Geschworene in New York sprachen den demokratischen Abgeordneten aus New Jersey in allen 16 Anklagepunkten schuldig – darunter Bestechung und Betrug, wie US-Medien übereinstimmend aus dem Gerichtssaal berichteten.
Das Urteil wird voraussichtlich am 29. Oktober verkündet. Menendez erwartet eine lange Gefängnisstrafe.
Bestechungsgelder und Luxusgüter
Der 70-Jährige ist laut der New York Times erst der siebte amtierende Senator in der US-Geschichte, der wegen eines Verbrechens verurteilt wurde. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, forderte ihn zum Rücktritt auf.
Die Jury sah es als erwiesen an, dass Menendez seinen politischen Einfluss zum Vorteil der Regierungen Ägyptens und Katars missbrauchte und im Gegenzug Schmiergelder und Luxusartikel annahm. Ermittler fanden bei ihm rund 500.000 US-Dollar (rund 459.000 Euro) Bargeld – versteckt in Briefumschlägen und in seinen Jacken, so die Anklage. Auch von Goldbarren und einem „Luxusauto“ war die Rede.
Senator plädierte auf nicht schuldig
Menendez hatte auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess gegen seine ebenfalls angeklagte Frau wurde verschoben, da sie sich einer Krebsbehandlung unterzieht.
Der Demokrat Menendez sitzt seit 2006 im Senat des Bundesstaates New Jersey an der US-Ostküste. Gegen ihn wurde in der Vergangenheit bereits ermittelt, im Fokus standen fragwürdige Geschäftsabschlüsse und Luxusreisen. Verurteilt wurde er allerdings nie. Neben Menendez wurden zwei Geschäftsleute verurteilt, die ihn bestochen hatten. Sie bestritten die Zuwendungen nicht, behaupteten aber, es handele sich entweder um Geschenke ohne Gegenleistung oder um Darlehen.