Der UN haben die US-Militärangriffe auf Boote vor der Küste Südamerikas scharf verurteilt. Die Angriffe seien „inakzeptabel“, sagte der Hohe Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk. Die USA müssen die Angriffe stoppen und alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um „gerichtliche Tötungen“ der Menschen an Bord zu verhindern. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihnen Straftaten vorgeworfen werden.
Nach Angaben eines UN-Sprechers hat Türk die Angelegenheit auch direkt mit US-Beamten besprochen. Bereits im September waren UN-Experten zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei den Anschlägen um … handelte. USA gegen internationales Recht verstoßen.
In den letzten zwei Monaten haben die USA wiederholt Boote in der Karibik und im Pazifik bombardiert. Nach US-Angaben wurden 15 Boote zerstört und 61 Menschen getötet. Die US-Regierung behauptet, an Bord seien Drogenschmuggler gewesen, hat dafür aber bisher keine Beweise vorgelegt. Sie spricht von „Narkoterrorismus“ und beruft sich unter anderem auf ihr Recht auf Selbstverteidigung. Sowohl demokratische als auch republikanische Gesetzgeber haben den Schritt kritisiert.
Der Bombenanschlag führt seit Wochen zu Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Die US-Regierung hat Kriegsschiffe und einen Flugzeugträger in der Region stationiert und Geheimdienstoperationen der CIA genehmigt. Sie wirft dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro vor, mit Drogenhändlern zusammenzuarbeiten, um die innere Sicherheit der USA zu destabilisieren. Auch hierfür gibt es keine Belege; Sicherheitsexperten und CIA-Analysten haben dieser Einschätzung widersprochen.
 
			 
					