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US-Einwanderungsbehörde: Kritik am ICE-Einsatz im Kindergarten in Chicago

Die Festnahme einer kolumbianischen Kindergärtnerin an ihrem Arbeitsplatz durch Beamte der US-amerikanischen Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) in Chicago hat in den USA für Kritik gesorgt. In einem Video des Vorfalls ist zu sehen, wie zwei ICE-Agenten eine schreiende Frau aus dem Kindergartengebäude zerren, während die Frau behauptet, sie habe gültige Papiere. Der Einsatz soll am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) vor den Augen von Kindern und Betreuern stattgefunden haben.

Das Video wurde vom Vater eines Kindergartenkindes aufgenommen, später in den sozialen Medien geteilt und von US-Medien aufgegriffen. Eltern, Kollegen und Politiker kritisierten den Einsatz, ebenso wie die Washington Post gemeldet. „Dies ist eines der beängstigendsten Videoaufnahmen, die ich je in meiner Amtszeit gesehen habe“, sagte der Lokalpolitiker Matt Martin gegenüber dem Lokalsender NBC Chicago. „Bewaffnete Beamte patrouillierten in der Einrichtung, während Lehrer und Kinder drinnen waren“, sagte Martin und forderte die sofortige Freilassung der Kindergärtnerin.

US-Regierung wirft Frau illegale Einwanderung vor

Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums (DHS) soll die Kindergärtnerin illegal aus Kolumbien eingereist sein USA Im Oktober wanderte sie aus und bezahlte Menschenhändler, um ihre beiden Kinder ins Land zu schmuggeln. In einer Erklärung des Ministeriums hieß es, sie sei in die Kindertagesstätte geflohen, als ihr klar wurde, dass sie von den Behörden verfolgt wurde. „Der illegale Einwanderer“ wurde im Eingangsbereich festgenommen, nicht in der Einrichtung.

Der Kindergarten Er selbst widersprach dieser Aussage und bestätigte gegenüber lokalen Medien, dass die Frau seines Wissens nach über alle notwendigen Dokumente verfüge, um in den USA arbeiten zu können. Das US-Heimatschutzministerium erklärte, dass eine Arbeitserlaubnis keinen legalen Aufenthaltsstatus in den Vereinigten Staaten verschafft. Die Arbeitserlaubnis wurde unter der Regierung von Präsident Joe Biden genehmigt.

Kritik am Vorgehen der ICE

Unter der Regierung von Präsident Donald Trump verschärft die US-Einwanderungsbehörde ICE ihre Maßnahmen gegen illegale Migranten deutlich. Die Regierung argumentiert, dass sie es auf „kriminelle Ausländer“ abgesehen habe, die eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellten.

Kritiker hingegen werfen der Trump-Administration und der ICE Willkür, Härte und mangelnde Menschlichkeit vor. Sie betonen, dass viele der Betroffenen keine Straftaten begangen hätten und solche Einsätze in Gemeinden mit einem hohen Anteil an Migranten Angst und Unsicherheit schüren. Besonders stark kritisiert wird, dass Razzien zunehmend in sensiblen Bereichen wie Schulen, Kitas oder Kirchen stattfinden. Diese Orte galten früher als sogenannte sensible Orte und sind traditionell von solchen Maßnahmen ausgenommen.

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