Weil Tech-Milliardär Elon Musk einer Gerichtsverhandlung gesäumt haben soll, drohen ihm nun finanzielle Konsequenzen. Die US-Börsenaufsicht SEC will einem Medienbericht zufolge Sanktionen gegen den Tesla-Chef beantragen. Wie unter anderem die Zeitung Politico und der Nachrichtensender CNN berichten, habe er laut Gerichtsunterlagen eine geplante Aussage im Rahmen der Ermittlungen zu seinem 44 Milliarden Dollar schweren Twitter-Kauf versäumt.
Es war bereits das zweite Mal, dass der wohl reichste Mann der Erde bei der Anhörung im Rahmen der Untersuchung zur Übernahme der mittlerweile als X bekannten Social-Media-Plattform nicht erschien. „Das Gericht muss klarstellen, dass Musks Spielchen und Verzögerungstaktiken ein Ende haben müssen“, zitierte Politico aus den Gerichtsunterlagen.
Elon Musk sagt Anhörung kurz vorher ab, um SpaceX-Mission live mitzuerleben
Musk sollte am 10. September im Büro der SEC in Los Angeles aussagen. Drei seiner Anwälte wurden dem Bericht zufolge eigens dafür eingeflogen. Doch knapp drei Stunden vor Beginn der Anhörung teilte einer von Musks Anwälten der SEC mit, dass er nicht teilnehmen könne, weil er am Vortag „dringend“ nach Cape Canaveral in Florida reisen müsse. Dort wolle er sich die neueste „Polaris Dawn“-Mission seines Raumfahrtunternehmens SpaceX aus der Nähe ansehen.
Laut Politico will die US-Börsenaufsicht SEC Musk wegen Missachtung des Gerichts anklagen. Als Hauptgrund wird angegeben, dass er zu lange gewartet habe, bis er die Behörde über seine Abwesenheit informiert habe. Sie fordert außerdem die Erstattung von Reisekosten und „andere Maßnahmen, die das Gericht für angemessen hält“.
Warum ist Elon Musk nicht zur Anhörung erschienen?
Alex Spiro, ein Anwalt von Musk, sagte der Zeitung, es handele sich um einen „Notfall“ und die Anwesenheit des SpaceX-Chefs sei notwendig, um den Start persönlich zu überwachen, da für die Astronauten an Bord des Raumschiffs Risiken bestehen. Er fügte hinzu, die Sanktionen gegen seinen Mandanten würden „drastisch“ ausfallen, zumal sich Musk und die SEC Berichten zufolge auf einen neuen Termin für eine Anhörung im Oktober geeinigt hatten.
Anfang des Jahres forderte ein Bundesrichter Musk auf, im Rahmen der Untersuchung der SEC zur 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Milliardärs auszusagen. Die Behörde untersucht, ob Musk bei der Offenlegung seiner Twitter-Aktienkäufe das Gesetz befolgt hat und ob seine Aussagen im Zusammenhang mit dem Deal irreführend waren.