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US-Admiral tritt nach Anschlägen in der Karibik zurück

Marineadmiral Alvin Holsey, der für den umstrittenen US-Militäreinsatz in der Karibik verantwortlich ist, hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. „Mit Wirkung zum 12. Dezember 2025 werde ich mich aus der US-Marine zurückziehen“, sagte Holsey in einer Erklärung, die das Südkommando der US-Armee am Donnerstag auf X veröffentlichte. Holsey, der den Posten erst vor einem Jahr übernommen hatte, nannte keine Gründe für seinen Wechsel. Es sei „eine Ehre, unserem Land und dem amerikanischen Volk mehr als 37 Jahre lang zu dienen“, sagte der Admiral.

Als Chef des Südkommandos (SOUTHCOM) war Holsey für Mittel- und Südamerika verantwortlich – und damit auch für den zunehmend umstrittenen US-Einsatz in der Karibik, wo die Spannungen zwischen den USA und Venezuela zuletzt deutlich zugenommen hatten. Präsident Donald Trump schickte Kriegsschiffe, um den Drogenschmuggel offiziell zu bekämpfen. US-Schiffe griffen immer wieder kleinere Boote an, die angeblich Drogen transportierten. Nach Angaben der US-Behörden kamen bei diesen Einsätzen bisher mindestens 27 Menschen ums Leben.

Erneuter Angriff auf ein Schiff

Am Donnerstag berichteten US-Medien von einem weiteren Angriff auf ein mit Drogen beladenes Boot. Laut einem Bericht von ABC News unter Berufung auf einen Regierungsbeamten gab es dieses Mal im Gegensatz zu früheren Angriffen Überlebende. Auch CNN berichtete unter Berufung auf zwei US-Regierungsbeamte, dass mehrere Besatzungsmitglieder möglicherweise überlebt hätten, ihr Zustand sei jedoch unklar.

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Bild eines Bootes, das im September vor der Küste Venezuelas vom US-Militär angegriffen wurdeTRUTH Social Account/AFP von US-Präsident Donald Trump

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Trump neue Operationen der CIA in Venezuela genehmigt hatte. Details blieben vage. Gleichzeitig kündigte der Präsident an, den Kampf gegen Drogenschmuggler an Land künftig ausweiten zu wollen. Medienberichten zufolge näherten sich kürzlich mehrere US-Langstreckenbomber der venezolanischen Küste.

US-Regierung betrachtet „Maduro-Regime als illegitim“

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro warf Washington daraufhin vor, einen „psychologischen Krieg“ gegen sein Land zu führen. Die CIA sei seit Jahrzehnten in Venezuela aktiv, aber „zum ersten Mal gibt die US-Regierung dies offen bekannt“, sagte Maduro in einer Rede in Caracas. Es handele sich um eine „ungeschickte und grob interventionistische Politik“ mit dem Ziel eines Regimewechsels.

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Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro bei einer Pressekonferenz in CaracasJesus Vargas/AP Photo/Picture Alliance

Das Weiße Haus erklärte letzten Monat, es betrachte „das Maduro-Regime als illegitim“. Die USA zweifeln an der Präsidentschaftswahl 2024 in Venezuela, bei der der autoritäre Maduro trotz Betrugsvorwürfen und landesweiter Proteste für eine dritte Amtszeit bis 2031 vereidigt wurde.

Venezuelas Armee in Alarmbereitschaft

Vor dem Hintergrund massiver Spannungen hat die venezolanische Armee ihre Präsenz an der Grenze zu Kolumbien deutlich verstärkt. Am Donnerstag wurden in den Bundesstaaten Táchira und Amazonas Patrouillen und Kontrollmaßnahmen angeordnet. Berichten der Nachrichtenagentur AFP zufolge stationierte das Militär Truppen rund um die Simón-Bolívar-Brücke.

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Venezolanische Soldaten patrouillieren an der Grenze zu KolumbienSchneyder Mendoza/AFP

17.000 Soldaten seien im Einsatz, sagte der Befehlshaber der Streitkräfte in Táchira, General Michell Valladares. Die Maßnahmen dienten dazu, die Einsatzbereitschaft zu erhöhen und die Integration des „bewaffneten Volkes“ sicherzustellen, ergänzte General Lionel Sojo aus dem Bundesstaat Amazonas. Auch entlang der venezolanischen Küste bleiben Einheiten in Alarmbereitschaft.

pgr/se (afp, dpa, rtr)

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