Die Visafreiheit in Thailand könnte enden. Ein Parlamentsabgeordneter warnt vor den negativen Folgen unangemessenen touristischen Verhaltens.
Bangkok – Thailand hat mit seinen weißen Stränden, dichten Dschungeln, exotischen Tieren und seiner unverwechselbaren Gastfreundschaft schon immer zahlreiche Touristen angezogen. Doch Chalermpong Saengdee, Mitglied des thailändischen Parlaments, will Touristen die Einreise erschweren.
Berichten inländischer Medien zufolge, darunter Die Phuket-NachrichtenSaengdee hat einen offiziellen Appell an Premierminister Anutin Charnvirakul gerichtet. Er bedauert, dass „Fälle von unangemessenem Verhalten“ unter Touristen zugenommen hätten.
Die Visafreiheit für Thailand könnte bald enden
Um den Tourismus zu fördern, verlängerte die thailändische Regierung im Jahr 2024 die Visumbefreiung für mehrere Länder, darunter auch Deutschland. Touristen aus rund 90 Ländern dürfen sich seitdem bis zu 60 Tage ohne Visum in Thailand aufhalten; vorher waren es 30 Tage. Saengdee räumt ein, dass die visumfreie Einreise die Zahl der Touristen und die Einnahmen aus touristischen Aktivitäten erhöht habe. Dies begünstigte jedoch gleichzeitig Vorfälle wie Drogenkonsum und die Herstellung pornografischer Videos. Nach Angaben des Politikers sollen Touristen Einheimische zu illegalen Aktivitäten gelockt und ihnen Arbeitsplätze weggenommen haben Die Phuket-Nachrichten. Einheimische sind genervt von Touristen und ihren Trends.
Chayambee sieht das Image Thailands durch diese Entwicklungen langfristig gefährdet. Er befürchtet, dass die Bewohner beliebter Touristenregionen wie Phuket, Pattaya und Chiang Mai mit zunehmenden Störungen konfrontiert werden, die die kurzfristigen wirtschaftlichen Vorteile überwiegen. Die Einheimischen sind verzweifelt: „Zu viel trinken, zu laut sein“, hört man auch aus Spanien.
Wegen Unruhen: Minister will „Qualität“ der Touristen prüfen
Andere Medien, wie phuket-trip.deberichten auch von Unruhen, die insbesondere durch russische Touristen verursacht wurden. Investoren würden Wohngebiete dominieren, Restaurants kaufen oder scheinbar legitime Online-Unternehmen gründen. Viele Thailänder hatten das Gefühl, als würde ihnen ihre Insel aus der Hand genommen. Ähnliche Probleme gibt es auch in anderen Urlaubsparadiesen, etwa auf Bali, das an die Grenzen seiner Belastbarkeit stößt.
Ein aktueller Tourismusbericht, auf den sich das Nachrichtenportal konzentriert Der Farang zeigt, dass russische Urlauber zusammen mit Touristen aus China und Indien den größten Anteil der ausländischen Besucher in Phuket ausmachen. Bis Juli 2025 hatte Phuket 887.000 Touristen, 43 Prozent davon kamen aus Europa.
Chayambee fordert ein grundsätzliches Umdenken bei der Visafreiheit und will nur noch „hochqualifizierte Besucher zulassen“. Er fordert, dass der Premierminister Maßnahmen ergreift, um die „Qualität“ ausländischer Touristen zu überprüfen, damit das Land wirklich vom Tourismus profitiert. Ob seine Berufung konkrete Auswirkungen haben wird, bleibt ungewiss. Pläne des Tourismusministeriums, die Visumfreiheit auf dreißig Tage zu verkürzen, liegen derzeit auf Eis. Gleichzeitig kämpfen immer mehr ehemalige Urlaubsparadiese mit einem Rückgang der Touristenzahlen. (Quellen: The Phuket News, phuket-trip.de, Der Farang)(fld/jh)