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Stürme in Südosteuropa
Knappes Trinkwasser, Menschen auf Dächern: Die Lage in Griechenland spitzt sich zu
Die Unwetter haben unter anderem die Stadt Volos in Griechenland schwer getroffen
© George Kidonas/InTime News/AP/DPA
Wassermassen bahnen sich ihren Weg durch die Straßen und reißen Menschen und Autos mit: Griechenland erlebt eine Regenkatastrophe. Auch die Westtürkei und Bulgarien sind betroffen.
In den von schweren Unwettern betroffenen Regionen Südosteuropas bleibt die Lage angespannt. In Bulgarien, Griechenland und der Türkei forderten die heftigen Regenfälle bisher mindestens 14 Todesopfer. Besonders dramatisch ist die Lage in Zentralgriechenland. Dort hat die Feuerwehr am Mittwochabend nahe der Stadt Karditsa die Leiche eines Mannes geborgen. Das Opfer sei unter einem Auto entdeckt worden, teilte die Feuerwehr mit. Unterdessen fordern EU-Politiker mehr Unterstützung für die betroffenen Länder.
Die Situation in Griechenland verschlechtert sich weiter
Die Überschwemmungssituation in den von Starkregen betroffenen Gebieten Mittelgriechenlands spitzt sich weiter zu. In der Region Thessalien regnete es weiterhin – das Wasser habe das Land in zwei Teile geteilt, berichteten griechische Medien. Die wichtigste Autobahn des Landes zwischen Athen und Thessaloniki ist seit Dienstagabend auf einer Strecke von 200 Kilometern gesperrt. Die Hafenstadt Volos ist nahezu vollständig von der Umwelt abgeschnitten. Zufahrtsstraßen wurden zerstört oder überschwemmt, auch der Fährverkehr wurde eingestellt. Auch das Trinkwasser in Supermärkten ging zur Neige – Strom und Wasserversorgung gab es schon seit Tagen nicht mehr.
„Thessaliens flaches Land ist ein riesiger See“, sagte Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios am Donnerstagnachmittag gegenüber ERTnews. An vielen Stellen steht das Wasser mehr als zwei Meter hoch. Mittlerweile setzt auch das Militär Schlauchboote ein. In der gesamten Region Thessalien leben rund 700.000 Menschen – fast alle von ihnen sind von der Flut betroffen. „Wir hatten innerhalb von 36 Stunden gut 5.000 Notrufe, so etwas hat es noch nie gegeben“, sagte Artopoios. Er forderte die Menschen auf, weiterhin anzurufen, mahnte aber diejenigen, die nicht unmittelbar gefährdet seien, zur Geduld an.
Die offizielle Zahl der Toten liegt weiterhin bei drei, über die Zahl der Vermissten konnten jedoch keine abschließenden Angaben gemacht werden. Zu viele Dörfer sind noch nicht erreicht, die Menschen in den überschwemmten Gebieten haben oft leere Handy-Akkus und sind nicht in der Lage, mit der Außenwelt zu kommunizieren.
Starker Regen sorgt für Chaos
Überschwemmungen und Todesfälle: Bilder der schweren Unwetter in Griechenland und der Türkei
Auch wenn es in der betroffenen Region am Donnerstag weiterhin heftig geregnet und gestürmt hat und die Pegel immer weiter anstiegen, geben die Meteorologen insgesamt vorsichtig Entwarnung: Bis Donnerstagabend soll der Regen aufhören.
Menschen müssen sich auf Dächer retten
Dann dürften die massiven Schäden der schweren Unwetter erstmals vollständig sichtbar werden. Die Bürgermeister der betroffenen Gebiete sprachen gegenüber griechischen Medien von eingestürzten Straßen und Brücken, unterbrochenen Stromanschlüssen, aber auch zerstörten Häusern und Unternehmen. Der Schaden könnte in Milliardenhöhe liegen.
In der Stadt Karditsa reichte das Wasser vielerorts bis zu den Dächern der Häuser, sodass sich die Bewohner auf die Dächer retten mussten. „Das Wasser steht stellenweise bis zu vier Meter hoch“, sagte der Bewohner einer nahe gelegenen Stadt dem Sender Mega. Ihr Dorf ist unzugänglich, die ganze Ebene ist überschwemmt und Rettungskräfte können nicht kommen. „Vielleicht mit Hubschraubern, aber wo sollen sie landen? Es gibt kein Land!“ sagte ein Mann. Der Einsatz aus der Luft sei aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen und Sturmböen derzeit nicht möglich, sagte Feuerwehrsprecher Artopoios.
Auch in der Türkei und in Bulgarien warnen die Behörden
Bis Mittwoch gab es in der Türkei sieben Todesfälle; Weitere 31 Menschen seien verletzt worden, hieß es. An der bulgarischen Schwarzmeerküste gab es mindestens vier Tote, in Griechenland lag die Zahl der Opfer bis Mittwochabend bei drei. In der Türkei war auch die Metropole Istanbul von Überschwemmungen betroffen. In Bulgarien tobte der Sturm an der Schwarzmeerküste.
Unterdessen forderte EU-Parlamentsvizepräsidentin Katarina Barley EU-Hilfen für die betroffenen Länder. Wie bei früheren Naturkatastrophen in anderen Mitgliedsstaaten solle der EU-Solidaritätsfonds für den Wiederaufbau genutzt werden, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es wäre ein Fehler zu glauben, dass es sich dabei nur um gewöhnliche Wetterphänomene handelt.
Nach Angaben des EU-Klimadienstes Copernicus war der Sommer 2023 von Juni bis August weltweit mit Abstand der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Die Durchschnittstemperatur lag in diesem Zeitraum mit 16,77 Grad um 0,66 Grad über dem Durchschnitt und damit noch einmal deutlich höher als im bisherigen Rekordjahr 2019 mit 16,48 Grad.
Auch andere Teile der Welt hatten mit den Folgen der Stürme zu kämpfen. Im Süden Brasiliens stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens 28. Der Taifun Haikui fegte über Südchina hinweg und tötete mindestens zwei Menschen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert.
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