Hat illegale Einwanderung das Stadtbild in Deutschland verändert? Unionsfraktionschef Jens Spahn stimmt mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) über seine Situation überein und nennt mehrere konkrete Beispiele.
„Sehen Sie sich einen Hauptbahnhof an, in Duisburg, in Hamburg, in Frankfurt. Vernachlässigung, Drogendealer, junge Männer, meist mit Migrationshintergrund, meist Osteuropa oder arabisch-muslimischer Kulturraum. Das hat auch mit irregulärer Migration zu tun, wie es in unseren Innenstädten, auf den Marktplätzen aussieht“, sagt Spahn im BILD-Interview. Und natürlich würden die Bürger das merken.
Merz wurde für seine Aussage kritisiert („Natürlich haben wir immer noch dieses Problem im Stadtbild“). Grüne, Linke und Teile der SPD reagierten empört und warfen der Kanzlerin Spaltung und Rassismus vor – aber es gab auch Zustimmung zu seiner Einschätzung.
Auch Spahn verteidigt die Kanzlerin: „Der Kanzler hat eigentlich etwas gesagt, was jeder sieht, wenn er durch Duisburg geht, aber auch, wenn er durch einige mittelgroße deutsche Städte läuft. Die irreguläre Migration hat etwas verändert.“
„Verlasst eure Mittelklasseviertel“
Allerdings fordern die Grünen von Merz eine öffentliche Entschuldigung, insbesondere bei allen, die täglich von Rassismus und Ausgrenzung betroffen sind. Spahn wirft den Kritikern jedoch vor, die Realitäten in den Städten nicht sehen zu wollen.
„Und wenn jetzt wieder alle empört sind über das, was die Kanzlerin gesagt hat, dann kann ich den Leuten nur sagen: Verlasst einfach öfter eure bürgerlichen Viertel“, sagte Spahn zu BILD. „Fahren Sie mal ein bisschen hier durch Berlin und dann werden Sie die Konsequenzen sehen. Machen Sie die Augen auf!“