Unicredit erhöht Anteil auf 21 Prozent

Unicredit erhöht Anteil auf 21 Prozent

Die italienische Bank Unicredit meint es offenbar ernst mit ihrem Einstieg bei der Commerzbank: Das Mailänder Finanzunternehmen gab am Montag bekannt, weitere Anteile an der deutschen Bank zu erwerben. Die Gesamtposition wird sich damit, sobald die Genehmigung vorliegt, auf knapp 21 Prozent der Commerzbank-Aktien belaufen. Unicredit hat zur Aufstockung seiner Anteile Finanzinstrumente vereinbart, die weitere 11,5 Prozent der Commerzbank-Aktien betreffen. Vor einer Woche hatte die italienische Bank mitgeteilt, dass sie 9 Prozent der Aktien halte und damit zweitgrößter Anteilseigner der Frankfurter Bank sei.

Unicredit hatte am Montag mitgeteilt, der Erwerb der Anteile werde erfolgen, sobald die erforderlichen Genehmigungen vorliegen. „Die physische Abwicklung im Rahmen der neuen Finanzinstrumente kann erst erfolgen, wenn die erforderlichen Genehmigungen vorliegen“, hieß es. Am 11. September hatte Unicredit bereits einen Antrag auf eine Beteiligung an der Commerzbank von bis zu 29,9 Prozent bei den Behörden eingereicht. „Zusammen mit der bereits kommunizierten Position von rund 9 Prozent beträgt die Gesamtposition von UniCredit nun rund 21 Prozent“, teilte Unicredit am Montag mit.

Nach eigenen Angaben hat die italienische Bank „den größten Teil des wirtschaftlichen Risikos von UniCredit“ durch Finanzderivate abgesichert. Diese geben Unicredit drei Optionen: ihren Anteil zu behalten, ihn zu einem garantierten Mindestpreis zu verkaufen oder seinen Anteil weiter aufzustocken. „Dies hängt vom Ergebnis der Verhandlungen mit der Commerzbank, ihrem Vorstand und Aufsichtsrat sowie ihren anderen Anteilseignern ab.“ UniCredit glaubt, „dass bei der Commerzbank erhebliches Wertpotenzial freigesetzt werden kann.“

Unicredit fordert „entschlossenes Handeln“

Die italienische Bank ergänzt, dass die Commerzbank auch in einer eigenständigen Form noch erhebliche Effizienzreserven heben könne; dazu seien allerdings entschiedene Maßnahmen erforderlich, wie Unicredit in der Vergangenheit gezeigt habe, heißt es in der Mitteilung. Das Mailänder Geldhaus lässt keinen Zweifel daran, dass es in einer Fusion von Unicredit und Commerzbank große Vorteile sieht – für Deutschland und für Europa, das eine starke Bankenunion und damit mehr grenzüberschreitende Fusionen brauche.

Unicredit hat bewiesen, dass sie in den zwölf europäischen Märkten, in denen sie aktiv ist, eine tragende Säule der Wirtschaft ist; das gilt insbesondere für Deutschland, wo die Bank seit fast zwanzig Jahren aktiv ist.

Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass der Bund vorerst keine weiteren Anteile an der Commerzbank veräußern will. Das habe das zuständige Lenkungsgremium in Berlin beschlossen, wie die Finanzagentur des Bundes mitteilte. Dazu zählen auch etwaige Aktienrückkäufe der Commerzbank. Der Bund hält derzeit rund 12 Prozent.

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