Stand: 25.10.2022 15:40 Uhr
Bereits jetzt leben 559 Millionen Kinder in Ländern, in denen Hitzewellen häufig vorkommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue UNICEF-Studie. Die Autoren warnen davor, dass es aufgrund der globalen Erwärmung bald noch viel mehr werden.
UNICEF nennt den Bericht „das kälteste Jahr ihres restlichen Lebens“ und weist darauf hin, dass insbesondere Kinder in den kommenden Jahren unter Hitzephänomenen aufgrund der globalen Erwärmung leiden werden. Bis 2050 werden rund zwei Milliarden Jungen und Mädchen weltweit davon betroffen sein – mehr als 500 Millionen Kinder leiden bereits unter Hitzewellen oder extrem hohen Temperaturen.
Babys und Kleinkinder sind besonders betroffen
Wie verheerend die Folgen in Zukunft sein werden, hänge davon ab, wie wir heute handeln, sagte Unicef-Chefin Catherine Russell. Die Regierungen müssen die Erderwärmung dringend auf mindestens 1,5 Grad begrenzen und die Mittel für die Anpassung an den Klimawandel bis 2025 verdoppeln. „Nur so können wir das Leben und die Zukunft von Kindern retten“, sagte Russell bei der Vorstellung des Berichts.
Laut Experten sind Hitzewellen für Kinder besonders schädlich, weil sie ihre Körpertemperatur schlechter regulieren können als Erwachsene. Mögliche Folgen: Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet, durch Hitze bedingt zu sterben.
Auch Kinder in Deutschland sind betroffen
Für die Analyse wurden Daten aus mehr als 150 Ländern ausgewertet – darunter auch Deutschland. Bei einer Erderwärmung von 2,4 Grad im Jahr 2050 wären den Forschern zufolge fast alle Kinder in Deutschland von schweren Hitzewellen betroffen.
UNICEF-Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder
Peter Mücke, ARD New York, 25.10.2022 15:37 Uhr