Ungesunde Raumluft
Kakerlaken verbreiten auch Gifte und Allergene
6. November 2025, 11:21 Uhr
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Kakerlaken sind Schädlinge, die sich schnell vermehren und ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen können. Eine neue Studie erklärt, warum die Insekten schnellstmöglich professionell bekämpft werden sollten.
Kakerlaken sind nicht nur potenzielle Krankheitsüberträger, sie verbreiten auch Allergene und Gifte über die Luft. Das hat ein Forschungsteam der North Carolina State University herausgefunden. Die umgangssprachlich auch Kakerlaken genannten Insekten verursachen in Wohnräumen hohe Konzentrationen an Allergenen und Giftstoffen in der Luft, schreiben die Forscher um Coby Schal in einer Stellungnahme der Universität. Diese können die Gesundheit der Bewohner, insbesondere von Kindern, gefährden.
Für die Untersuchung ermittelte das Forschungsteam zunächst die Menge der von den Kakerlaken ausgeschiedenen Allergene und Giftstoffe. Bei den Giften handelt es sich um sogenannte bakterielle Endotoxine, also Zellbestandteile, die beim Absterben von Bakterien freigesetzt werden. Frühere Studien haben gezeigt, dass Kakerlaken viele Endotoxine mit ihrem Kot ausscheiden. Diese Bakteriengifte können auch von Haustieren und Menschen ausgeschieden werden.
Gifte kommen aus Fäkalien
Im nächsten Schritt ermittelten die Forscher die Herkunft der Endotoxine in der Raumluft und stellten fest, dass der Großteil der im Hausstaub vorkommenden Bakteriengifte auf Kakerlakenkot zurückzuführen ist. Sie fanden auch heraus, dass Frauen etwa doppelt so viel Kot ausschieden wie Männlich. „Weibliche Kakerlaken fressen mehr als Männchen, daher scheiden sie mehr Endotoxine über ihren Kot aus“, erklärt Madhavi Kakumanu, der an der Studie mitgearbeitet hat.
Alle Studien wurden in Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in Raleigh, North Carolina, durchgeführt. Die Wissenschaftler ermittelten zunächst das Ausmaß des Kakerlakenbefalls und maßen die Konzentrationen von Allergenen und Endotoxinen in den einzelnen Räumen der Wohnungen. Zur Festlegung der Ausgangswerte vor Beginn einer Behandlung beides Proben aus der Luft sowie Proben aus abgelagertem Staub ENTFERNT.
Die befallenen Häuser wurden in zwei Kategorien eingeteilt: unbehandelte Häuser und solche, die professionell gegen Schädlinge behandelt wurden. Zusätzlich wurde eine Kontrollgruppe von Wohnungen ohne Befall einbezogen. Nach drei und sechs Monaten wurden erneut Staub- und Insektenproben entnommen. Es zeigte sich, dass eine professionelle Schädlingsbekämpfung nicht nur die Kakerlaken, sondern auch die hohe Belastung der Raumluft beseitigte. In den infizierten, unbehandelten Räumen blieben die Konzentrationen an Allergenen und Endotoxinen jedoch weiterhin hoch.
Die Ergebnisse der Studie wurden im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ veröffentlicht. Das Forschungsteam kündigte an, anhand eines Mausmodells herauszufinden, ob Wechselwirkungen zwischen Allergenen und Endotoxinen tatsächlich zu einer Verschlimmerung von Asthma führen.
