Ein 48-jähriger Autofahrer aus Köln ist am Mittwochabend bei einem Alleinunfall auf der Autobahn 59 lebensgefährlich verletzt worden. Kurz nach 21.30 Uhr war er auf dem Weg nach Bonn. Ein hinter ihm fahrender Motorradfahrer berichtete der Polizei, er habe beobachtet, wie der Mann auf einer Baustelle zunächst nach rechts von der Fahrbahn abkam, konnte die Kontrolle aber wieder erlangen sein Fahrzeug.
Das Auto flog mehrere Meter durch die Luft in eine Böschung
Nach kurzer Zeit wurde er gegen die Mittelleitplanke gedrückt und abgewendet. Ohne zu bremsen rollte es über alle Fahrspuren und prallte gegen das Schild der Anschlussstelle Troisdorf. Er überquerte den Rasen mit unverminderter Geschwindigkeit und hob an der Einfahrt zur A 59 regelrecht ab. Nach Angaben des Zeugen flog er mehrere Meter durch die Luft und krachte in die überwucherte Böschung.
Das Auto stürzte erneut und überschlug sich. Schließlich landete er auf dem Dach neben der Straße. Zufällig fuhr ein Streifenwagen der Autobahnpolizei vorbei, der nach einem weiteren Unfall an der Kreuzung gewendet hatte. Die Beamten hielten sofort an und befreiten den über dem Kopf hängenden Fahrer aus seinem Sicherheitsgurt, so der Pressesprecher der Polizei, Polizeihauptkommissar Karsten Germund.
Nur kurze Zeit später trafen Rettungsdienst, Notarzt und Feuerwehr ein. Gemeinsam reanimierten sie den 48-Jährigen, bei dem bei der ersten Kontrolle kein Puls festgestellt werden konnte. Es gelang ihnen, den Kreislauf des Opfers wieder in Gang zu bringen. Ein Rettungswagen brachte den Mann aus Köln in die Universitätsklinik in Bonn.
Die Feuerwehr wurde alarmiert, da die erste Meldung besagte, dass eine Person in einem Auto eingeklemmt worden sei. Die Befürchtung bestätigte sich nicht. Die Einsatzkräfte mussten nicht mehr auf schweres technisches Gerät zurückgreifen. Sie beleuchteten den Unfallort für das Verkehrsunfallaufnahmeteam aus Köln.
Feuerwehrleute suchten die Böschung nach weiteren Opfern ab
Da sie einen Kindersitz neben dem Fahrzeug entdeckt hatten, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass bei dem Unfall weitere Personen verletzt wurden. Deshalb ließ Einsatzleiter Dirk Zehe seine Kameraden die Böschung absuchen. Außerdem ließ er das Auto mit einem Luftkissen anheben. Aber sie konnten niemanden finden. Die Polizei rief die Angehörigen an und das verdächtige Kind war wohlbehalten zu Hause.
Die Experten der Unfalluntersuchung suchten entlang der gesamten mehrere hundert Meter langen Strecke nach Spuren. Mit einer Drohne erfassten sie aus der Luft die Route, die der Mann mit seinem Fahrzeug zurückgelegt hatte. In dieser Zeit blieb die A 59 in Richtung Bonn für mehrere Stunden gesperrt, der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Troisdorf-Spich umgeleitet.
Der an beiden Seiten und an der Front beschädigte Wagen musste abgeschleppt werden. Laut Polizeisprecher Germund kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Unfallverursacher in eine innere Notlage geraten ist und dadurch die Kontrolle über sein Auto verloren hat. Dafür sprechen die ungewöhnlichen Lenkbewegungen und die ungebremste Fahrt durchs Grün. Die Ermittlungen dauern an.
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